Stromerzeuger setzt auf Wachstum

EnBW auf Erfolgskurs: Gutes Geschäft mit erneuerbaren Energien

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Mathias Zurawski
Mathias Zurawski

Die EnBW hat im vergangenen Geschäftsjahr deutlich mehr verdient. Das Ergebnis des drittgrößten deutschen Stromversorgers stieg um 60 Prozent auf fast 6,4 Milliarden Euro.

Die Energie Baden-Württemberg (EnBW) hat als drittgrößter Energieversorger Deutschlands im vergangenen Jahr ihr Ergebnis (bereinigtes Ebitda) deutlich um gut 60 Prozent auf fast 6,4 Milliarden Euro gesteigert. Das Unternehmen will künftig noch stärker als bisher auf erneuerbare Energien setzen.

Nachhaltige Erzeugung trägt wesentlich zum Erfolg der EnBW bei

Der deutliche Anstieg sei wesentlich auf die Nachhaltige Erzeugungsinfrastruktur zurückzuführen, sie habe zu über 70 Prozent zum Gesamtergebnis beigetragen, so die EnBW. Dazu gehören neben Windkraft und Sonnenenergie auch Kohle und Gas. Durch gestiegene Marktpreise habe man für die erzeugten Strommengen im Vergleich zu 2022 deutlich höhere Preise erzielen können.

Die Aktionäre, darunter das Land Baden-Württemberg sowie diverse Gemeinden, sollen an den Gewinnen mit einer Dividende von 1,50 Euro je Aktie beteiligt werden - 40 Cent mehr als 2022.

Der EnBW-Vorstzandsvorsitzende Georg Stamatelopoulos bei der Präsentation der Geschäftszahlen für 2023
Der EnBW-Vorstandsvorsitzende Georg Stamatelopoulos bei der Präsentation der Geschäftszahlen für 2023

40 Milliarden Investitionen in die Energiewende bis 2030

Wegen des sehr guten Ergebnisses will die EnBW ihre Investitionen in die Energiewende nochmals deutlich erhöhen. So sollen Milliarden in den Ausbau von Windkraft und Solaranlagen, in die Netze oder in Ladestationen für Elektroautos fließen. Bis 2030 will die EnBW in diesem Bereich 40 Milliarden Euro investieren, 90 Prozent davon in Deutschland.

Damit gehört die EnBW hierzulande zu den größten Investoren in die Umsetzung der Energiewende

Von der Politik forderte Vorstandschef Georg Stamatelopoulos bei der Bilanzpressekonferenz schnell klare Rahmenbedingungen. Stamatelopoulos rückte vor knapp drei Wochen an die Unternehmensspitze, nachdem Vorgänger Andreas Schell wegen Meinungsverschiedenheiten mit dem Aufsichtsrat den Konzern verlassen hatte.

EnBW will 10.000 neue Beschäftigte einstellen

Bei der Personalplanung zeigt sich der erfolgreiche Kurs der EnBW besonders deutlich. Bis 2026 wolle man rund 10.000 Beschäftigte einstellen, so der Vorstandsvorsitzende. Damit sollen teilweise Beschäftigte ersetzt werden, die in den Ruhestand gehen. Das Unternehmen suche europaweit nach Fachkräften. Derzeit arbeiten bei der EnBW rund 28.000 Menschen aus 70 Ländern.

Wir brauchen qualifiziertes Personal, um unser Unternehmen in der Erfolgsspur zu halten

Geringerer Gewinn für das Jahr 2024 erwartet

Für das laufende Jahr rechnet das Unternehmen angesichts sinkender Strompreise mit zurückgehenden Gewinnen. Für dieses Jahr werde ein Rückgang des Ergebnisses vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen auf 4,6 Milliarden bis 5,2 Milliarden Euro erwartet.

Der neue EnBW-Vorstandsvorsitzende Georg Stamatelopoulos spricht im SWR-Interview über die Energiekrise, die deutsche Energieabhängigkeit und die bevorstehende Preiserhöhung der EnBW:

Das würden dann auch die mehr als 5,5 Millionen Kunden und Kundinnen des Stromanbieters zu spüren bekommen. Bereits zum 1. April will die EnBW den Strompreis um 15,9 Prozent anheben. Stamatelopoulos erklärte das am Mittwoch in Stuttgart zu zwei Dritteln mit dem Wegfall des Zuschusses des Bundes bei den Netzentgelten. "Sie können nicht erwarten, dass die EnBW eine staatliche Subventionierung ersetzt." Hinzu kämen historisch hohe Investitionen auf dem Weg zu einer bezahlbaren Energiewende, betonte Stamatelopoulos.

Grundsätzlich will der neue Chef der EnBW den bisherigen Kurs fortsetzen. Die bisherige Strategie sei eine sehr gute Basis, die der Versorger bis ins Jahr 2030 fortschreiben wolle, sagte er auf der Bilanzpressekonferenz. Priorität habe der beschleunigte Ausbau der erneuerbaren Energien und der Netzinfrastruktur. Hinzu komme der Bau moderner Kraftwerke. Auch die breite Aufstellung des Konzerns mit seinen verschiedenen Geschäftsbereichen sei ein Vorteil.

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