Mit einem Spatenstich hat am Montagvormittag in Langenenslingen im Kreis Biberach offiziell der Bau des derzeit größten Solarparks von Baden-Württemberg begonnen. Er hat laut EnBW eine Fläche von 80 Hektar und erzeugt nach Fertigstellung eine Leistung von mehr als 80 Megawatt. Der Solarpark soll ab Mitte kommenden Jahres 30.000 Drei-Personen-Haushalte mit Strom versorgen und rund 54.000 Tonnen CO₂ jährlich einsparen.
Zustimmung für Projekt in Langenenslingen
Das Projekt sei in der Gemeinde Langenenslingen relativ unumstritten gewesen, sagte der Bürgermeister Andreas Schneider (parteilos) beim Spatenstich. Schon früh seien die Bürgerinnen und Bürger in die Planungen einbezogen worden. Das Projekt zeige, dass die Gemeinde für die Zukunft ausgerichtet sei. Zudem bedeute es mit Blick auf die Zukunft gesicherte Einnahmen für den Gemeindehaushalt.
Schafe könnten unter dem Solarpark weiden
Die Planungen für den Solarpark laufen seit 2019. Das Projekt sei wegweisend für die nachhaltige Energiegewinnung in der Region, schreibt der Energieerzeuger in einer Mitteilung. Dort, wo der Solarpark im Langenenslinger Ortsteil Wilflingen entsteht, sei bisher Landwirtschaft betrieben worden, allerdings auf vergleichsweise schlechten Böden. Die EnBW stellt sich vor, dass die Wiesen um die 140.000 Solarmodule herum in Zukunft von Schafen beweidet werden könnten. Angelegt ist die Anlage auf eine Laufzeit von rund 30 Jahren.
Zum Spatenstich waren neben dem Langenenslinger Bürgermeister Andreas Schneider auch Vertreter der EnBW und der Biberacher Landrat Mario Glaser vor Ort.
Auch Umweltministerin Thekla Walter (Grüne) lobte das Projekt. Der geplante Solarpark in Langenenslingen sei ein "großartiger Meilenstein für das Land", sagte sie.
Weitere Solarparks notwendig
Deutschlandweit betreibt die EnBW 36 Solarparks, 21 davon in Baden-Württemberg. Der Verein Solar Cluster Baden-Württemberg hält in den kommenden Jahren weitere Solarparks für unerlässlich, um die Klimaziele zu erreichen. Derzeit seien zwischen Mannheim und Lindau rund 10.400 Megawatt Photovoltaik auf Dächern und Freiflächen installiert. Bis 2040 sollen es 47.000 Megawatt sein, ein Drittel davon auf Freiflächen. Je nach Größe seien daher zehn bis 80 Solarparks mindestens notwendig, heißt es von dem Interessenverband. In ihm sind unter anderem Wirtschaftsunternehmen der Photovoltaik- und Energiebranche sowie Stadtwerke und Forschungsinstitute des Landes vertreten.