Sicherheitsrisiko nicht nur auf der A5

Alkoholkontrollen unter Lkw-Fahrern auf der Raststätte Bruchsal

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Heiner Kunold
Das ist Heiner Kunold

Alkohol ist eine der Hauptursachen für schwere Unfälle mit Lkw-Beteiligung. Deshalb lässt die Polizei Brummifahrer auch auf dem Rasthof Bruchsal regelmäßig "pusten".

Vor allem sonntagabends ist Alkohol bei Lkw-Fahrern manchmal ein Problem. Denn viele Fahrer haben das Wochenende zwangsweise auf einer Raststätte verbracht. Weil dabei erfahrungsgemäß gerne mal ein Gläschen zu viel getrunken wird, führt die Polizei auch auf den beiden Raststätten links und rechts der A5 bei Bruchsal immer wieder Kontrollen durch. Zuletzt am vergangenen Sonntagabend.

Viele Lkw-Fahrer stranden wie hier in Bruchsal auf den Tank- und Rastanlagen, weil sie nicht weiterfahren dürfen. Da wird dann Alkohol konsumiert.

Freiwillige Alkoholkontrolle auf der Raststätte Bruchsal

75 Lkw hat die Polizei am vergangenen Sonntag auf der Raststätte Bruchsal kontrolliert. Mehrere Stunden vor Fahrtantritt ab 22 Uhr bot ihnen die Polizei eine freiwillige Alkoholkontrolle an. Das Ergebnis fiel an diesem Sonntagabend sehr positiv aus: Unter den 81 Fahrern hatten sechs einen Blutalkoholwert von 0,5 Promille oder weniger. Nur drei mussten vorsorglich ihre Papiere abgeben, weil sie zwischen 1 und 1,2 Promille hatten. Erst nach einem neuerlichen Alkoholtest am Montagmorgen bekamen sie ihre Führerscheine zurück.

Manchmal über 20 betrunkene Fahrer an einem einzigen Abend

Für den Autobahnpolizeichef Lothar Batschauer und seine Kollegen ein gutes Ergebnis. Sie haben auch schon andere Tage erlebt. Bei ähnlichen Kontrollen wurden in der Vergangenheit manchmal mehr als 20 Fahrer an einem Abend aus dem Verkehr gezogen.

Wir hatten schon Beanstandungswerte von deutlich über 20 Lkw-Fahrern mit Werten bis zu drei Promille. Da ging es schon heftig zu.

Vor den eigentlichen Kontrollen zum Ende des Wochenendfahrverbots um 22 Uhr am Sonntagabend bietet die Autobahnpolizei Karlsruhe regelmäßig freiwillige Alkohol-Kontrollen einige Stunden vor Fahrbeginn an. Damit soll erreicht werden, dass betrunkene Fahrer erst gar nicht in ihr Führerhaus steigen. So wie bei der freiwilligen Vorab-Kontrolle am Sonntagabend ist dann auch der Lappen nicht weg, sondern wird nur vorübergehend einbehalten und bei einer Nachkontrolle am Montag wieder zurückgegeben.

Es geht nicht darum, möglichst viele Anzeigen zu generieren oder möglichst viele Führerscheine einzusammeln. Wir möchten vielmehr die Fahrer zum Nachdenken bringen über ihr eigenes Handeln.

Bis zu 6.000 alkoholkranke Lkw-Fahrer in Deutschland?

Laut einer Statistik des Vereins "Hellwach mit 80 km/h" gibt es bis zu 6.000 alkoholkranke Lkw-Fahrer, die jeden Tag auf bundesdeutschen Autobahnen unterwegs sind. Das wäre eine bedrückende Zahl. Andererseits sind es allein jeden Tag 30.000 Lkw, die die Zählstelle an der A5 bei Karlsruhe passieren.

Lkw-Fahrer sind in Sachen Alkoholkonsum auch nicht besser oder schlechter als andere Autofahrer, findet Heiko Wolfinger von der Karlsruher Autobahnpolizei. Die Mehrheit der Fahrer gehe verantwortungsvoll mit dem Thema um. Problematisch seien Einzelfälle. Denn wenn ein Fahrer einen 40-Tonner mit 85 km/h nicht mehr richtig kontrollieren könne, sei das ein enormes Sicherheitsrisiko.

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