Inklusions-Expertinnen und -Experten sollen künftig überall in Baden-Württemberg Kitas gezielt beraten. Einen entsprechenden Modellversuch gab es über einen Zeitraum von vier Jahren bereits in acht Kommunen. Das grün geführte BW-Kultusministerium hatte ihn evaluieren lassen und bereitet nach SWR-Informationen jetzt die Ausweitung des Konzepts vor, unter anderem mit Trägern und Kommunen.
"Wir wollen in den kommenden Jahren in allen Stadt- und Landkreisen die Prozessbegleitung durch einen Fachdienst Inklusion etablieren und so die inklusive Förderung von allen Kindern nachhaltig unterstützen", sagte Kultusstaatsekretär Volker Schebesta (CDU).
Experten sollen Kitas zum Thema Inklusion beraten
Das Konzept sieht vor, dass Fachkräfte künftig in ganz Baden-Württemberg den Kita-Teams beratend zur Seite stehen und zum Beispiel helfen, Berührungsängste abzubauen. Dabei geht es nicht nur um den Umgang mit Kindern mit Behinderung, sondern auch allgemein um den Umgang mit ganz verschiedenen Kindern - zum Beispiel mit unterschiedlichen Sprachkenntnissen und charakterlichen Besonderheiten - und auch um die Zusammenarbeit im Team.
Modellversuch mit positiven Ergebnissen
Den Modellversuch hat das Forum Frühkindliche Bildung (FFB) betreut und ausgewertet. Dem SWR liegen Ergebnisse des Evaluationsberichts vor. Demnach berichtet eine Mehrheit der teilnehmenden Kita-Teams von einem Lernzuwachs durch den Modellversuch. Auch die Anwendung der Inhalte in der Praxis sei in der Mehrheit der Einrichtungen gelungen. Das Klima und die Arbeitsabläufe haben sich laut Bericht in 50 Prozent der teilnehmenden Einrichtungen verbessert.
Der Städtetag als Stimme der Träger vieler Kitas hatte bereits während des Modellversuchs darauf hingewiesen, dass eine auskömmliche Finanzierung der Beratung nötig sei.