Schwarz-Gruppe will unabhängig sein und schafft damit Arbeitsplätze

Lidl und Kaufland machen längst mehr als nur Lebensmittel

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Die Schwarz-Gruppe ist in immer mehr Branchen aktiv, auch im Bereich Recycling. Mehrweg passt aber nicht überall ins Konzept.

Die Schwarz-Gruppe aus Neckarsulm (Kreis Heilbronn) mit Lidl und Kaufland ist in immer mehr Branchen aktiv. Neben IT-Sicherheitssoftware und Logistik gehört auch Recycling mittlerweile zum Geschäft. Mit wiederverwertbaren Glasflaschen will sich Lidl offenbar jedoch nicht anfreunden.


Ziel ist Unabhängigkeit

Allein der Schwarz-Discounter Lidl steuert in Deutschland auf 100.000 Beschäftigte zu. Und ist, wie auch die Supermarktkette Kaufland, längst international aufgestellt. Die Firmenphilosophie ist offensichtlich, der Konzern möchte möglichst unabhängig von fremden Einflüssen sein. Deshalb setzt das Unternehmen auch beim Thema IT-Sicherheit lieber auf das eigene Haus. Und wenn der Bereich erfolgreich läuft, wird daraus auch gerne ein neues Geschäft gemacht. So kann man zum Beispiel SAP anbieten, die Software mit zu nutzen.

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Kerngeschäft wird stabilisiert

Bei den neuen Geschäftsfeldern geht es also in erster Linie darum, die Kern-Geschäftsfelder wie etwa den Lebensmittel-Verkauf am Laufen zu halten. Und dann, im zweiten Schritt, lässt sich damit womöglich auch noch Geld verdienen. Das wird auch am Beispiel Warentransport deutlich. Die Schwarz-Gruppe hat wegen Lieferengpässen während der Corona-Pandemie kurzerhand Container-Schiffe angeschafft und gechartert, berichtete die Lebensmittel Zeitung. Der Konzern wollte Waren aus Asien selbst transportieren, auf die man sonst lange und vergeblich hätte warten müssen. Auf dem Rückweg wurde die Transportkapazität anderen Unternehmen angeboten und so ein weiteres Geschäftsfeld eröffnet.

Ist die Schwarz-Gruppe Recycling-Vorreiter?

Ein weiteres Beispiel für Geschäftsfelder abseits des Lebensmittelhandels ist das Abfall- und Recyclingunternehmen PreZero, die "Umweltsparte der Schwarz-Gruppe", wie es auf deren Website heißt. Das Unternehmen diente ursprünglich dazu, den hauseigenen Abfall zu entsorgen beziehungsweise aufzubereiten. Inzwischen übernimmt PreZero zum Beispiel in zahlreichen Kommunen auch die Müllabfuhr.

Und auch beim Thema Recycling will die Schwarz-Gruppe Vorreiter sein. Ihre Plastikflasche sei mindestens so umweltfreundlich wie die Mehrwegflasche aus Glas. Die Deutsche Umwelthilfe hält dagegen, was inzwischen sogar zu einer juristischen Auseinandersetzung geführt hat.

Nach SWR-Recherchen will Lidl mit einer Werbekampagne zur Lidl-Kreislaufflasche auch gesetzliche Vorgaben verhindern, die den Discounter zwingen könnten, Glas-Pfandflaschen anzubieten. Und tatsächlich stammt das Pfandflaschen-System aus einer Zeit, in der der CO2-Ausstoß durch Herstellung und Transport von Glas nicht so stark gewichtet wurde wie heute. Plastik dagegen ist leicht und platzsparend. Kritiker der Lidl-Kampagne betonen allerdings, dass Lidl sein Recycling-System so perfektioniert hat, dass kleinere Konkurrenten auf dem Lebensmittelmarkt nicht mithalten könnten. Und gesetzliche Vorgaben, die nur Lidl erfüllen kann, andere aber nicht, dürfe es nicht geben.

Möglich erscheint auch, dass eines Tages die recycelte PET-Flasche ein weiteres Geschäftsmodell der Schwarz-Gruppe sein wird. Aber das zeichnet sich derzeit wohl noch nicht ab.

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