Die Nächte in Heilbronn-Franken werden kälter. Auch wenn das Thermometer sich in Heilbronn erst seit kurzem auf Minusgrade zubewegt, ist der hiesige Erfrierungsschutz schon jetzt meist voll belegt. Es gibt immer mehr Menschen ohne Wohnung, die dort einen warmen Schlafplatz suchen, sagt Hans-Martin Klenk von der Aufbaugilde Heilbronn, die die Einrichtung betreut. Im Vergleich zum letzten Jahr wurden es nochmal mehr. Jetzt plant die Stadt Heilbronn einen runden Tisch.
Erfrierungsschutz Heilbronn bereits jetzt an manchen Tagen ausgebucht
Im November vergangenen Jahres sei die Aufbaugilde nicht ein einziges Mal ausgebucht gewesen, erinnert sich Klenk. 16 wohnungslose Menschen können dort von November bis März kostenlos übernachten. Dieses Jahr allerdings sehe es anders aus: da sei die Aufbaugilde in den vergangenen Wochen schon drei Mal ausgebucht gewesen, sagt er. Es kann auch passieren, dass es mal zu viele Gäste sind, die den Erfrierungsschutz nutzen wollen. "Dann müssen wir Lösungen finden, wie wir die zufälligen Gäste weitervermitteln können".
Stadt Heilbronn plant runden Tisch Anfang 2025
An diesem Punkt kommt die Stadt Heilbronn ins Spiel. Hier will unter anderem Achim Borchert, Leiter des Amts für Familie, Jugend und Senioren, wohnungslose Menschen noch mehr unterstützen - und das über den Erfrierungsschutz hinaus.
Man werde prüfen, wie man die Menschen ohne festen Wohnsitz auch weiterhin unterstützen kann, so Borchert weiter. Im Januar 2025 soll es deshalb einen runden Tisch mit allen Akteuren aus den Bereichen des Wohnungslosen-Hilfesystems und des Obdachlosenwesens geben. Hier sollen notwendige Veränderungen erarbeitet werden. Beispielsweise kann es Borchert zufolge um die Fragen gehen: Muss die Konzeption des Obdachlosenwohnheims verändert werden? Und: Braucht es noch weitergehende Hilfsangebote oder andere weitere, niederschwellige Angebote?