Die vom Hochwasser Anfang Juni besonders stark betroffene Gemeinde Meckenbeuren (Bodenseekreis) freut sich über viele Sach- und Geldspenden für die Opfer des Hochwassers. Nun hat sie Formulare erstellt, um Spenden zu erfassen und sie an Geschädigte zu weiterzuleiten.
Meckenbeuren fehlt noch Überblick über Höhe der eingegangenen Spenden
Noch hat die Gemeinde gar keinen Überblick, wieviel Spendengelder bislang zusammenkamen. Neben kleineren Beträgen seien es aber 50.000 Euro eines Meckenbeurer Unternehmens sowie eine weitere fünfstellige Summe aus den Partnerstädten in Luxemburg und Sachsen, so eine Sprecherin. Hinzu kämen Sachspenden, etwa der kostenlose Verleih von Bautrocknern und Werkzeugen. Außerdem würden viele anbieten, beim Ausräumen von Kellern oder bei ersten Reparaturen der vom Hochwasser beschädigten Häusern zu helfen.
Um den Überblick über die Hilfsangebote zu behalten und sie schnell zu vermitteln, hält die Gemeinde deshalb Formulare bereit. Wer Hilfe benötigt oder anbieten möchte, soll sie ausfüllen. Die Formulare gebe es sowohl digital auf der Homepage der Gemeinde als auch im Gemeindeblatt zum Heraustrennen, heißt es. Man habe versucht, sie so einfach wie möglich zu gestalten.
Hochwasser-Folgen: Finanzielle Hilfe spielen aktuell keine große Rolle
Geht es um Antragsformulare für finanzielle Hilfen, kann es der Gemeinde zufolge noch dauern, bis diese eingehen. Viele der Opfer seien gegen Hochwasserschäden versichert und klärten derzeit noch, welche Schäden die Versicherungen übernehmen und welche nicht. Würden Keller etwa von aufsteigendem Grundwasser geflutet, zahlten Elementarschadenversicherungen dafür nichts.
Außerdem erklärt die Gemeinde, sie sei verpflichtet, erhaltende Spendengelder erst weiterzugeben, wenn der Gemeinderat diese offiziell angenommen hat – aus steuerrechtlichen Gründen. Das soll nach der Sommerpause passieren. Wer Geld will, muss also warten. Eigenen Angaben zufolge will die Gemeinde auf akute Hilfeersuchen aber schnell reagieren.
Meckenbeuren vom Hochwasser besonders stark betroffen
Die Gemeinde Meckenbeuren war von den Unwettern Anfang Juni besonders stark betroffen. So waren neben vielen Wohnhäusern auch Schulen und eine Festhalle mit Wasser vollgelaufen. Die Feuerwehr war im Dauereinsatz. Nach dem anhaltenden Starkregen Anfang Juni hatte der Pegel der Schussen in Meckenbeuren das Rekordniveau von 4,86 Meter erreicht. In den Straßen stand das Wasser bis zu 40 Zentimeter hoch. Brücken wurden gesperrt, Häuser evakuiert. Die Bahn hatte den Verkehr eingestellt.