Serie Bauernproteste: Das soll sich ändern

Der Traumberuf von Sina Bernhard aus Kressbronn ist Landwirtin

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Autor/in
Sabine Steinfurth
SWR-Redakteurin Sabine Steinfurth Autorin Bild
Onlinefassung
H. Eichenhofer

Die 25-jährige Apfelbäurin Sina Bernhard war bei den Bauernprotesten dabei. Sie findet, dass sich an den Bedingungen für die Landwirtschaft vieles ändern muss. Trotzdem ist Landwirtin ihr Traumberuf.

Sina Bernhard will den Obsthof von ihren Eltern übernehmen. Daran ändern auch die vielen Probleme, die es derzeit in der Landwirtschaft gibt, nichts. An den Bauernprotesten hat sie teilgenommen, weil sie mit ihrem Anliegen gehört werden will und weil sich die Bedingungen verbessern sollen. Obstbäuerin will sie trotz aller Widrigkeiten sein, das ist ihr großer Traum.

Sina Bernhard ist auf dem Hof ihrer Eltern aufgewachsen, sie kennt lange Arbeitstage, unpassendes Wetter und Jahre, in denen sich die Arbeit nicht rechnet. Dazu komme aber viel Bürokratie, es gebe gar Verordnungen, die gänzlich sinnlos seien, sagt die junge Landwirtin. Was ihr vor allem fehlt, ist, zu wenig praktische Unterstützung für die Landwirte. Und trotzdem will sie den Familienbetrieb weiterführen. Landwirtin ist für die Obstbaumeisterin der schönste Beruf, besonders weil man mit der Natur arbeitet, sagt sie.

Man ist draußen, man schafft mit der Natur - bei Regen ist es manchmal nicht so schön. Aber die meiste Zeit macht es richtig Spaß und man sieht am Ende vom Jahr, was man geschafft hat.

Modernste Technik auf dem Obsthof Bernhard in Kressbronn

Der Großvater und danach der Vater von Sina Bernhard haben immer viel in den 65 Hektar großen Hof investiert. Es gibt Bewässerungsanlagen, Hagelnetze, eine Agri-Photovoltaikanlage über den Obstbäumen. Derzeit denkt Hubert Bernhard über einen Pflückroboter nach. Er hat den Hof mit modernster Technik ausgestattet.

Ich hab den Hof so ausgebaut, dass ich denke, dass er Zukunft hat. Wenn es so nicht funktioniert, weiß ich nicht wie es sonst gehen soll. Ich denk über neue Baumformen und Pflückroboter nach. Ja, so wird die Zukunft sein.“

Sina Bernhard schaut optimistisch in die Zukunft. "Es muss einfach weitergehen", davon ist die Nachwuchsbäurin überzeugt. Dass sie als Frau einen Obsthof leitet, sieht sie in der heutigen Zeit ohnehin nicht als Problem: Die Technik erleichtert die Arbeit. Und trotzdem brauche man auf einem landwirtschaftlichen Betrieb den Rückhalt der Familie. "Sonst funktioniert es nicht", weiß Sina Bernhard.

Aber es muss weitergehen. Es wird immer Landwirtschaft in Deutschland geben. Und wir produzieren die besten Produkte, warum sollten wir das aufhören.

Die Familie hilft in der Landwirtschaft mit

Die Nachwuchsbäurin muss für den großen Apfel-und Hopfenhof viele Verordnungen einhalten - nahezu ein Viertel ihrer Arbeitszeit sitze sie am Schreibtisch, sagt sie. Und auch hier geht es nicht ohne die Familie. Bei der Direktvermarktung im Hofladen und im Büro ist sie auf die Hilfe ihrer Mutter angewiesen. Allein könnte sie die ganze Bürokratie nie stemmen. Sie wünscht sich, dass die Politik gemeinsam mit den Landwirten Lösungen sucht.


Die Politik muss auf uns zukommen. Man muss so was mit den Landwirten und Obstbauern besprechen und nicht wieder irgendwelche Alleingänge machen, die uns am Schluss noch mehr kosten.

Sina Bernhard ist auch in ihrer Freizeit für die Landwirtschaft im Dienst

Auch in ihrer Freizeit engagiert sich Sina Bernhard für die Landwirtschaft. Derzeit ist sie gewählte "Apfelprinzessin". In ihrem Amt will sie auf Themen aufmerksam machen: "Mir ist wichtig, bei Politikern und Verbrauchern Aufklärungsarbeit zu leisten. Es geht mir darum zu zeigen, was wir machen und was wir können."

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