Bis 1961 war das Gebäude mit seinen meterdicken Mauern noch das Gefängnis des Amtsgerichtes. Heute beherbergt es jahrhundertealte Ausstellungsstücke. Im Tresormuseum in Laupheim sind mehr als 40 Tresore zu sehen.
Der Gründer und Inhaber des Tresormuseums in Laupheim ist Eberhard Gall. Ursprünglich habe er sich für historische Registerkassen interessiert, erzählt der Sammler. Bei einem Händler in Norditalien stieß er dann vor knapp 20 Jahren zufällig auf mehrere hundert Jahre alte Tresore. Das war der Beginn seiner jetzigen Sammelleidenschaft. Mittlerweile hat er 45 historische Tresore beisammen. Und weil das große Kästen und Truhen sind, benötigte er Räumlichkeiten für seine Schatzkisten aus Stahl.
Altes Gefängnis in Laupheim für Schatzkisten
Er erfuhr, dass das ehemalige Gefängnis in Laupheim zum Verkauf stand. Den Vorbesitzern, die die Sanierung des Gebäudes begonnen hatten, habe die Idee eines Tresormuseums gefallen, erzählt Gall, der im Hauptberuf Landschaftsgärtner ist. Er komplettierte deren Arbeit gemeinsam mit seinem Sohn, der mittlerweile im Erdgeschoss wohnt. In den oberen Stockwerken sind eine Ferienwohnung, das Tresormuseum und ein Tagungsraum untergebracht.
Besuchen kann man das Tresormuseum nur nach Voranmeldung im Rahmen einer Führung, bei der man viel über die Geschichte der Tresore erfährt: Mit dem Geldadel des frühen 16. Jahrhunderts - den Medici, Fuggern und Welsern - begann die Geschichte der Tresore zunächst im Verborgenen. Mit dem europaweiten Handel von Wertgegenständen ab dem 18. Jahrhundert wurden sie in Serie gefertigt.
![Tresormuseum Laupheim (Foto: SWR) Tresormuseum Laupheim](/swraktuell/baden-wuerttemberg/friedrichshafen/1713442400191%2Ctresormuseum-laupheim-104~_v-16x9@2dS_-6be50a9c75559ca1aaf1d0b25bae287afdcd877a.jpg)
Sichtbare Handwerkskunst und geheime Mechanismen
Gall teilt seine Begeisterung gerne mit Besuchergruppen: Neben der Handwerkskunst, Ästhetik und Ornamentik faszinieren ihn die ausgetüftelte und trickreiche Mechanik der Tresore. Da gibt es Schieber, Klappen, Knöpfe, Abdeckungen und Schlösser, deren Bedienungsabfolge sich in der Betätigung gegenseitig bedingen. Es schließt auch nicht jedes Schloss linksherum. Wer diese Tricks und Kniffe nicht kenne, so der Sammler, habe keine Chance, einen solchen Safe zu öffnen.