Polizeihauptkommissar im Ruhestand Karl-Heinz Berger ist der Gründer des Polizeimuseums in Konstanz. Vieles über die Entwicklung der Polizeiarbeit hat er in 25 Jahren zusammengetragen. Nun vertraut er die Raritäten einem jüngeren, aber auch schon pensionierten Kollegen an.
Neuer Chef des kleinen Museums im Dachgeschoss des Konstanzer Polizeipräsidiums ist jetzt Jürgen Kaiser, Kriminalhauptkommissar im Ruhestand. Ihm sind nun die alten Schätze aus über 100 Jahren Polizeigeschichte anvertraut.
Idee für Polizeimuseum in Konstanz kam beim Umzug
Die Idee für ein Polizeimuseum kam 1995 auf, als die Polizei in die alte Klosterkaserne in Konstanz einzog. Aus den Sachen, die beim Umzug ans Tageslicht kamen, zauberte Karl-Heinz Berger eine nostalgische Schatzkammer. Drei Jahre lang hat er sie aufgebaut.
Für unsere älteren Kollegen ist es einen Ort der Rückbesinnung, für die Jugend ist es eine Art der Identitätsfindung, für die Bevölkerung eine Art der Öffentlichkeitsarbeit und für die Dienststelle eine Bereicherung.
Erinnerungen an Schreibmaschine "Gabriele"
Karl-Heinz Berger und nun Jürgen Kaiser bieten in dem Museum Führungen durch die Geschichte der Polizeiarbeit. Auch für die Mitarbeiter aus dem eigenen Haus. Besondere Erinnerungen haben sie an die Schreibmaschine "Gabriele" aus den 1980er-Jahren, bei der Fehlerkorrektur noch mit Tipp-Ex gemacht werden musste.
Also unsere Gabriele, so gut sie uns gedient hat, hat sie uns auch geärgert. Wir hatten natürlich keine Fehlerkorrektur, konnten nur mit Tipp-Ex arbeiten. Wenn die eine oder andere Schreibarbeit nicht vollständig und fehlerfrei war, kam der Schichtführer und hat gesagt: Alles wird nochmal geschrieben.
Im Polizeimuseum in Konstanz werden weiter Gegenstände gesammelt. Für Jürgen Kaiser ist klar, dass Modernes von heute irgendwann die Geschichte von damals ist.
