Sie können sich Gesichter merken wie niemand sonst: sogenannte Super-Recognizer. Immer häufiger werden diese Menschen mit ihrem besonderen Talent bei der Polizei eingesetzt, jetzt auch bei der Stadt- und Kantonspolizei St. Gallen. Super-Recognizer gibt es auch in der Region Bodensee-Oberschwaben. Seit einem Jahr arbeiten 20 dieser Spezialkräfte im Polizeipräsidium Ravensburg.
Wiedererkennung durch Körpersprache
Neben Gesichtern können sich die Super-Recognizer auch die Körperhaltung und Gestik von Menschen besonders gut merken und vor allem wiedererkennen. Die Polizei im Kanton St. Gallen setzt deshalb neuerdings sechs solcher Ermittler dafür ein, Fahndungsbilder und Überwachungsbilder abzugleichen. So können sie gesuchte Menschen identifizieren.
Vor ihrem Einsatz wurden die Fähigkeiten der Polizistinnen und Polizisten an der Universität Lausanne ausgiebig getestet, heißt es von der Kantonspolizei. Das Pilotprojekt soll noch bis Ende des Jahres laufen, danach wolle man entscheiden, ob Super-Recognizer in St. Gallen ein fester Bestandteil des Ermittlerteams werden.
Super Recognizer geben Hinweise, keine Gutachten
Der Einsatz von Super-Recognizern bei der Ermittlung sei sehr erfolgreich, da eine hohe Wiedererkennungsquote erreicht werde, heißt es vom Polizeipräsidium Ravensburg. Die Ergebnisse einer Wiedererkennung durch Super-Recognizer stelle aber kein Sachverständigen-Gutachten dar und sei daher immer nur ein Ermittlungshinweis.