Die ältesten Teile der Ruine Altbodman hoch über dem Ort Bodman (Kreis Konstanz) gehen auf das Jahr 1308 zurück. Die Burg wurde auf einem Sporn, nicht weit von einer zuvor abgebrannten Festung, errichtet. Bis zum Dreißigjährigen Krieg hielt die Burg stand. Gegen Ende des Krieges wurde sie schließlich zerstört und danach nicht wieder aufgebaut. Übriggeblieben sind Mauerreste und Teile eines großen Wohnturms. Der Konstanzer Stadtarchivar Jürgen Klöckler ist in der Nähe der Burg Altbodman aufgewachsen und hat schon als Bub dort gespielt.
SWR-Reporterin Bettina Ditzen hat ihn gefragt, warum die Burg so besonders für ihn ist.
In den Überresten des ehemaligen Wohnturms der Burg Altbodman ist heute eine Aussichtsplattform für Besucher eingebaut. Von dort aus bietet sich eine Weitsicht über den Überlinger See bis zur Barockkirche Birnau, über den Linzgau und an klaren Tagen bis zu den Alpen. Für den Historiker Klöckler sind die Mauerreste interessante Zeitzeugnisse. Ihn fasziniert, dass man noch erkennen kann, wo in den Resten des mehrstöckigen Wohnturms die Aushöhlungen für Balken waren. Sie weisen auf die ursprünglich verschiedenen Böden und Stockwerke des Gebäudes hin. Man erahne auch noch das Pultdach, mit dem der Wohnturm bedeckt gewesen sei, so der Historiker.
Die Steine für den Bau der Burg wurden ganz in der Nähe aus dem Felsen gebrochen. Ungefähr 800 Meter entfernt, südlich des Hofgutes Bodenwald, lasse sich noch die Abbruchkannte erkennen, weiß der Historiker. Da seine Familie aus dem nahegelegenen Liggeringen stammt, sinniere er manchmal darüber, ob nicht sogar seine Vorfahren am Bau der Festung mitgearbeitet hätten.
Vom nahegelegenen Dorf Bodman direkt am Ufer des Bodensees zieht sich ein steiler Fußpfad hinauf zur Ruine Altbodman, mehr als 150 Höhenmeter sind zu überwinden. Einfacher gelangt man zur Ruine vom Wanderparkplatz beim Hofgut Bodenwald aus.