Im vorerst letzten Beitrag der Serie "Sagenhafter Ort" stellen wir das ehemalige Kloster St. Katharina inmitten einer großen Lichtung im Mainauwald bei Konstanz vor. Das leicht verfallene Gebäude im Stil eines Landgutes ist heute beliebter Ausflugsort mit an Wochenenden bewirtschaftetem Biergarten.
Für die Wissenschaftlerin und emeritierte Professorin Aleida Assmann ist das ehemalige Augustinerinnenkloster zwischen Universität, Mainau und der Stadt Konstanz ein sagenhafter Ort. Das hat sie SWR-Reporterin Thea Thomiczek erzählt.
Das Augustiner-Eremitinnenkloster ist um das Jahr 1260 gebaut worden. In Folge der Säkularisierung wurde das Klosterareal versteigert und im Jahr 1815 größtenteils abgerissen. Man könne sich aber noch gut vorstellen, wie die Frauen des Klosters in ihrer Abgeschiedenheit das Leben organisiert und die Einöde vielleicht auch genossen haben, so Assmann.
St. Katharina als beliebtes Ausflugsziel
Heute gehören das alte Klostergebäude, die Lichtung und der Wald drumherum zur Insel Mainau. Jeweils im Sommer ist St. Katharina von Freitag bis Sonntag bewirtschaftet und ein beliebter Naherholungsplatz für Menschen aus Konstanz und den umliegenden Orten.
Durch dichten Wald zur Lichtung St. Katharina
Für Aleida Assmann ist nicht nur das etwas verfallene, ehemalige Kloster ein besonderer Ort. Sie liebt auch den Weg durch den außerordentlich dichten Wald, dessen Biodiversität sie für schützenswert hält.
Zu St. Katharina führen viele verschiedene Spazierwege durch den Wald. Mountainbiker hielten sich oft nicht an die vorgegebenen Wege und gestalteten durch ihre Querfahrten immer neue Wege. So erschlössen sich auch immer neue Fußwege. Ein besonderer Moment ist es für die 76-Jährige, wenn sie auf einem der vielen Wege am Rande der Lichtung mit Blick auf das alte Kloster ankommt.
Es habe eine geradezu physische Wirkung auf sie, wenn sie aus dem dichten Wald heraustrete - in einen freien Raum, der ganz andere Farben und Lichtwirkungen habe und Ruhe ausstrahle.