Dagmar Drumm aus Karsee, einem Ortsteil von Wangen im Allgäu (Kreis Ravensburg), hat einen Lieblingsplatz: Einen kleinen Weiher im Wald bei Karsee. Das "Blaue Seele" - wie man in der Gegend sagt - wird so genannt, weil es so schön blau schimmert, wenn ein paar Sonnenstrahlen durch den Wald auf den See scheinen, erzählt Dagmar Drumm. Das tiefe Blau, manchmal auch ins Türkis gehend, entstehe durch die Tiefe des Gewässers. SWR-Reporter Wolfgang Wanner hat sie erzählt, warum das "Blaue Seele" ein sagenumwobener Geheimtipp ist.
See so tief wie der Kirchturm hoch
Das "Blaue Seele" trocknet nie aus, erzählt Dagmar Drumm. Selbst wenn man Wasser abziehen würde, flösse es gleich wieder nach. Der Teich sei ein Quelltopf und speise sich aus großer Tiefe. In Pfärrich sage man, in das "Blaue Seele" würde die ganze Pfärricher Wallfahrtskirche hineinpassen - samt Kirchturm - so tief vermutet man das Gewässer, erzählt Dagmar Drumm.
Sage, die zur Vorsicht mahnt
Es gebe sogar eine Sage um den tiefblauen Quelltopf: Einstmals soll ein Pferdegespann samt Kutsche hineingefallen sein. Das Gespann sei nicht wieder herausgekommen und danach auch nicht mehr gefunden worden. Auch Dagmar Drumm betont, dass sich der See nicht zum Baden eignet. "Ich würde da niemals reinspringen. Ich glaube nicht, dass man da wieder herauskommt." Und man wisse auch nicht genau, welche Tiere sich darin befänden.
Ruhige und etwas mystische Umgebung
Das besondere an dem "Blauen Seele" ist für Drumm die ruhige und fast mystische Umgebung mitten im Wald. Es sei ganz still, ab und zu höre man ein leises Knacken und Knistern. Das lasse erahnen, dass vielleicht ein Reh oder anderes Waldtier in der Nähe sein könnte.