Qualifikation für die nächste Europameisterschaft

Schwestern-Team vom Bodensee holt zweiten Platz in Robotik-Wettbewerb

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Autor/in
Sabine Steinfurth
SWR-Redakteurin Sabine Steinfurth Autorin Bild
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Hildegard Eichenhofer
Hildegard Eichenhofer SWR Autorin Bild

Die RoboCup German Open mit rund 800 Schülerinnen und Schülern zählen zu den größten Robotik-Wettbewerben Deutschlands. Kristin und Stefanie Pick vom Bodensee waren die Zweitbesten.

Stefanie Pick, 16 Jahre alt, und Kristin Pick, 14 Jahre alt, sind bei den deutschen RoboCup German Open in Nürnberg als Team dabei gewesen. Die beiden amtierenden Europameisterinnen von 2024 wollten ihr Können in diesem Jahr erneut beweisen. Das ist ihnen gelungen. Das eingespielte Schwestern-Team hat den zweiten Platz belegt. Damit ist der Weg offen, im Juni bei den Europameisterschaften in Bari in Italien teilzunehmen und ihren Titel zu verteidigen.

Spannung beim RoboCup German Open in Nürnberg

Beim ersten von sechs Durchgängen lag das Schwestern-Team aus Friedrichshafen eher im Mittelfeld. Doch dann lief es. In einem Labyrinth musste ihr selbst programmierter Rettungsroboter Hindernisse überwinden, über Rampen fahren und ganz allein seinen Weg finden.

Das Roboter-Gerüst ist ein vorgefertigter Legosatz. Darauf haben die Tüftlerinnen Hightech montiert: Mikrocontroller und Ultraschall-Sensoren zeigen dem Roboter den Weg. Wichtige Bauteile, wie etwa Halterungen für Sensoren, haben sie im 3D-Drucker selbst hergestellt. So ausgestattet konnte sich der Rettungsroboter im Wettbewerb durch das Labyrinth navigieren und auch eine Notversorgung in Form von Legosteinen abwerfen.

Europameisterinnen vom Bodensee mit ihrem Rettungsroboter
Der Rettungsroboter von Stefanie und Kristin musste seinen Weg durch das Labyrint finden.

Schnelles Handeln und Kreativität sind gefragt

Beim RoboCup geht es aber nicht nur darum, das Vorbereitete vorzuführen. Die im Wettbewerb gestellten Aufgaben fordern manchmal Überraschendes. Da hilft nur, Ruhe zu bewahren und einander zu vertrauen. Stefanie und Kristin kennen sich so gut, sie können sich völlig aufeinander verlassen. So sollte das Roboter-Fahrzeug beim Wettbewerb in Nürnberg unter anderem ein rutschiges "Reisfeld" überwinden. Da waren schnelle Lösungen gefragt. Solche Situationen seien die größten Herausforderungen, sagen die Schwestern.

Wenn die programmierte Technik versagt, muss man schnell und kreativ Probleme lösen. Zum Beispiel, wenn der Roboter über ein Reisfeld fahren soll, aber ins Rutschen kommt. Da haben wir auf seine Kettenrollen extra Silikon aufgetragen, dann rutscht er nicht mehr.

Nachwuchsforscherinnen von Bodensee

Stefanie und Kristin Pick interessieren sich schon lange für Technik. Das Verständnis und Interesse dafür wurde den beiden vielleicht schon in die Wiege gelegt. Die Mutter ist Technomathematikerin, der Vater Informatiker und auch der Großvater war schon Physiker.

Ich hab mich schon sehr lange für Technik interessiert. Auch schon in der Grundschule habe ich ein bisschen "Scratch" programmiert.

Stefanie Pick besucht das Spohn-Gymnasiums in Ravensburg und ist im Hochbegabten-Zweig. Die zwei Jahre jüngere Kristin Pick besucht das Graf-Zeppelin-Gymnasium in Friedrichshafen. Beide lernen die Grundlagen für das Programmieren und Bauen in der Schule. Zur intensiven Vorbereitung und Konstruktion der Roboter üben sie aber seit zwei Jahren engagiert am Schülerforschungszentrum (SFZ) in Friedrichshafen.

Stefanie und Kristin Pick beim RoboCup in Nürnberg
Kristin und Stefanie Pick aus Friedrichshafen belegen beim RoboCup German Open in Nürnberg den zweiten Platz.

Sie sind Vorbild und machen anderen Mädchen Mut

Stefanie und Kristin Pick sind nicht die einzigen Mädchen im SFZ Friedrichshafen. Seit die beiden im vergangenen Jahr die Europameisterschaft in der Robotik gewonnen haben, trauen sich immer mehr Mädchen an die Robotertechnik heran. Inzwischen sind 70 Prozent Mädchen im Roboter-Kurs am SFZ, sagt Burkhardt Mau vom Schülerforschungszentrum.

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