Die Waldhonigernte fällt in diesem Jahr bei einigen Imkern in der Region Bodensee Oberschwaben magerer aus als in den Vorjahren. Der Grund: Der Honig in den Waben ist nicht flüssig, sondern fest und lässt sich somit nicht schleudern. Die Imker sprechen von Melezitose-Honig. Betroffen sind laut Landesverband Württembergischer Imker vor allem Imker im Schwarzwald, aber auch am Bodensee und in Oberschwaben.
Berufsimker Klaus Fehrenbach aus Ravensburg hat 200 bis 300 Bienenvölker. "Dieses Jahr ist es extrem mit dem Melezitose-Honig", sagte er dem SWR auf Anfrage. Er könne seinen Honig nicht schleudern, denn der Zucker sei schon in den Waben kristallisiert. Das letzte so schlechte Erntejahr sei für ihn 2013 gewesen.
Grund für schlechte Waldhonigernte
Der Grund für den zu festen Honig liegt an bestimmten Lausarten. Zur Erklärung: Für einen Waldhonig braucht es Honigtau-Erzeuger, also zum Beispiel Blatt- oder Schildläuse. Sie stechen in die Nadeln von Fichten und Lärchen und saugen bestimmte Stoffe heraus. Was zu viel ist, geben sie wieder ab. Dieser süßliche Saft ist der Honigtau und den lieben die Bienen. Daraus machen sie den Waldhonig.
Doch es gibt bestimmte Lausarten, wie die Große Schwarze Fichtenrindenlaus, die einen Honigtau liefern, der sehr schnell kandiert. Und den gibt es in diesem Jahr mehr als sonst, sagen Imker aus der Region Bodensee-Oberschwaben. Das Problem: Der Honig kristallisiert bereits in den Waben und kann nicht herausgeschleudert werden.
Honigernte ist jetzt mühsamer
Die Waben muss man nun entweder pressen oder schmelzen. Doch damit wird der Honig trüb und kann nicht mehr so gut verkauft werden, so Imker Klaus Fehrenbach. Warum die unliebsame Lausart aktuell so viel unterwegs ist und ob das mit dem feuchten Wetter zusammenhängt, ist unklar. Sicher ist laut Landesverband Württembergischer Imker: Melezitose-Honig hat eine sehr gute Qualität. Allerdings ist der Aufwand höher, an den Honig zu gelangen.