Mit einer großen Protestaktion wollen Gewerkschaft, Betriebsrat und Belegschaft kommende Woche dem angekündigten Stellenabbau beim Autozulieferer ZF Friedrichshafen entgegentreten. Im Mittelpunkt steht ein großer Protestmarsch durch die Stadt. Das Unternehmen hatte vor Kurzem angekündigt, in den kommenden Jahren Tausende Stellen in Deutschland zu streichen.
Betriebsrat: "Wut ist groß"
Rund 3.000 Menschen erwartet der Betriebsrat nach eigenen Angaben zu dem Demonstrationszug. Er soll am kommenden Dienstag, 10. September, vom Sitz der ZF durch Friedrichshafen zum Rathaus führen. Dort ist eine Kundgebung geplant. "Zukunft oder Widerstand" lautet das Motto der Aktion.
Die Wut sei groß, sagte ein Sprecher des Betriebsrats dem SWR. Schließlich seien Managementfehler für die Probleme verantwortlich. Der geplante Stellenabbau sei ein Kahlschlag.
Bis zu 14.000 Jobs weniger ZF Friedrichshafen verteidigt massiven Stellenabbau
Der Autozulieferer ZF Friedrichshafen hat seine Geschäftszahlen für das erste Halbjahr 2024 vorgelegt. In der vergangenen Woche hatte das Unternehmen angekündigt, zahlreiche Stellen zu streichen.
Automobilzulieferer will sparen
ZF hatte Ende Juli angekündigt, in den kommenden vier Jahren rund 14.000 Stellen in Deutschland zu streichen. Als Grund nannte das Unternehmen unter anderem den hohen Wettbewerbsdruck beim Thema E-Mobilität. Der Konzern ist hoch verschuldet und muss sparen.
Deutschlandweit Proteste geplant
Nicht nur in Friedrichshafen wollen die ZF-Beschäftigten gegen die Pläne des Vorstands protestieren, wie der Betriebsrat angekündigt hat. Rund um den 10. September würden an vielen weiteren Standorten in Deutschland Aktionen stattfinden. In Mannheim soll es beispielsweise Proteste beim ZF-Unternehmensteil WABCO Radbremsen geben - mit einem Autokorso durch die Stadt.
Angst um Arbeitsplätze ZF Friedrichshafen: Tausende protestieren gegen Werksschließungen
In Friedrichshafen haben am Mittwoch mehrere tausend Beschäftigte des Autozulieferers ZF an einem Protestmarsch und an Betriebsversammlungen teilgenommen. Viele von ihnen sorgen sich um ihre Arbeitsplätze.
Bereits im Januar waren gut 3.000 ZF-Mitarbeitende bei einem Solidaritätsmarsch in Friedrichshafen dabei. Damals ging es um die angekündigten Werksschließungen in Nordrhein-Westfalen und Sorgen um den Arbeitsplatz.