Der Mönch Jakobus Kaffanke lebt seit Jahrzehnten zurückgezogen. In seiner selbst gewählten Einsamkeit auf der Burg Ramsberg mit der St. Wendelin Kapelle bei Großschönach (Kreis Sigmaringen) gestaltet er den Alltag nach der benediktinischen Lebensregel "Ora et labora", also "Bete und arbeite". Doch zu seinem 75. Geburtstag freut sich der Eremit auch über Besuch.
Im Alter von 34 Jahren trat Bruder Jakobus Kaffanke in den Benediktiner-Orden der Erzabtei Beuron ein. Seinen bürgerlichen Vornamen Erhard legte er mit dem Eintritt ab und nahm den Ordensnamen Jakobus an. Nach zehn Jahren in der Gemeinschaft zog es ihn in die Einsamkeit. In der 40 Kilometer entfernten Burg Ramsberg lebt er seither seine Berufung als Eremit.
Ausgefüllte Tage und ein ausgefülltes Leben in der Einsiedelei
Sein asketisches Leben beginnt um 6 Uhr mit der Morgenandacht. Später kocht, wäscht und bügelt Bruder Jakobus. Sein Brennholz sägt er sich noch selbst zurecht. Ausbesserungen an dem teilweise tausend Jahre alten Gemäuer - alles erledigt der Einsiedler so weit möglich selbst. Neben den praktischen Arbeiten lebt Bruder Jakobus seine benediktinische Spiritualität. Das Leben in der Einsamkeit sei nicht immer einfach, sagt er.
Pilger auf dem Jakobsweg und Ratsuchende auf dem Ramsberg
Für Pilger auf dem Jakobsweg ist der Ramsberg eine Anlaufstelle. Dort gibt es nicht nur den begehrten Stempel, auch ein Gespräch oder ein Glas Wasser gibt es in der Einsiedelei. Selbst war Jakobus Kaffanke auch als Jakobspilger unterwegs - 2.500 Kilometer von Süddeutschland nach Santiago de Compostela.
Der Diplom-Theologe ist auch Autor vieler Bücher wie etwa über den Mystiker Heinrich Seuse, in der Region besser bekannt als Heinrich Suso. Bruder Jakobus gibt Seminare, leitet Fastenkurse und Tagungen - oft im Mutterhaus in Beuron.
Zehn weitere Jahre auf dem Ramsberg
Für Bruder Jakobus neigt sich die Zeit als Eremit noch nicht dem Ende zu. Kurz vor dem 75. Geburtstag habe er entschieden, noch weitere zehn Jahre auf dem Ramsberg zu bleiben, erzählt er.