Der kleine Ort Beuron im Landkreis Sigmaringen mit seiner großen Benediktiner-Erzabtei liegt im idyllischen Donautal. Zwölf Jahre lang hat dort Erzabt Tutilo Burger bereits die Geschicke des Klosters geleitet. Nun ist er auf weitere zwölf Jahre wiedergewählt worden.
SWR-Moderatorin Thea Thomiczek hat den Erzabt gefragt, wie so eine Wahl abläuft, wie er die Wiederwahl empfindet und wo er die Herausforderungen für die Zukunft der Abtei sieht:
Der Diplom-Theologe und Diplom-Betriebswirt Tutilo Burger, Bruder des Freiburger Erzbischofs Stefan Burger, ist am Dienstag von den 30 Ordensmitgliedern in geheimer Wahl im Amt bestätigt worden. Bei seiner ersten Wahl 2011 lebten noch 50 Mönche in der Gemeinschaft. Wie in vielen Klöstern gibt es eher wenig Neueintritte in den Beuroner Konvent. Trotzdem hält Burger die Klostergemeinschaft mit einem Altersdurchschnitt von 68 Jahren noch nicht für überaltert.
Herausforderungen der Zukunft
Das Kloster musste sich in den vergangenen Jahren wirtschaftlich neu aufstellen. Der landwirtschaftliche Betrieb wurde abgegeben. Stattdessen baut die Ordensgemeinschaft ihre Einnahmen auf den Kunstverlag, das Gästehaus und die vielseitigen Kusangebote des Hauses.
Tausend Jahre klösterliche Gemeinschaft in Beuron
Seit fast tausend Jahren gibt es klösterliches Leben in Beuron. Gegründet wurde das Kloster Beuron bereits im 11. Jahrhundert als Augustiner-Chorherrenstift. Nach einer wechselvollen Geschichte wurde die Abtei im Rahmen der Säkularisation 1803 aufgehoben. Der Klosterbesitz fiel an den Fürsten von Hohenzollern-Sigmaringen.
Neuanfang nach 60 Jahren
Seit 1863 beherbergt das Kloster im Donautal Benediktinermönche. In der Klostergemeinschaft von Beuron leben heute noch rund 30 Mönche - jeweils zur Hälfte Ordensbrüder, also Mitglieder ohne Priesterweihe, und zur anderen Hälfte Patres, als Mönche mit Priesterweihe. Geleitet wird das Kloster von einem Erzabt. Diesen Ehrentitel tragen Beuroner Äbte seit der Erhebung des Klosters zur Erzabtei im Jahre 1887.