Hassan Seklawi lebt und arbeitet als Arzt in Oberschwaben. Weil die Familie des Neurologen aus dem Libanon stammt und seine Eltern dort leben, fliegt er in den kommenden Tagen nach Beirut. Er möchte auch Medikamente für Krankenhäuser in den Libanon bringen.
Sorge um Familie und Heimatland
Der deutsch-libanesische Arzt hat in den vergangenen Monaten mit großer Sorge auf die Situation im Nahen Osten und in seinem Heimatland Libanon geschaut, wie er erzählt. Die Lage dort habe sich kontinuierlich zugespitzt. Nach der Nachricht von der Waffenruhe zwischen der Hisbollah und Israel war für ihn klar, dass er schnell dorthin reisen will.
Seklawis Eltern und weitere Familienmitglieder, die im Libanon leben, seien unter Beschuss geraten und in den vergangenen Monaten auf der Flucht gewesen, berichtet Seklawi dem SWR. Im Libanon seien derzeit Millionen Menschen wieder auf dem Weg nach Hause.
Hilfsmittel für die libanesische Heimat
Der Arzt hat schon in der Vergangenheit Hilfstransporte in den Libanon organisiert. Dafür sammelte er Spenden im Bekanntenkreis, bei Freunden und Kollegen und schickte sie in sein Heimatland.
Jetzt möchte Seklawi so schnell wie möglich seine Familie besuchen. Dabei nimmt er in Koffern Hilfsmittel mit, Medikamente und Verbandsmittel, um in dem Krisengebiet zu helfen. Die Not sei sehr groß, auch medizinische Hilfe sei notwendig, sagt Seklawi.
Hoffnung auf Frieden
Er möchte auch auf die politische Situation im Libanon aufmerksam machen. Für ihn sei es bisweilen schwierig, aus so weiter Entfernung sein Heimatland, die israelischen Angriffe auf den Libanon und die Diskussionen darüber zu beobachten. Nach der vereinbarten Waffenruhe zwischen Israel und der Hisbollah blicke er jetzt nach vorne und hoffe auf Frieden in der Region.
Hassan Seklawi ist 42 Jahre alt, er wurde im Libanon geboren und studierte in der Ukraine Medizin. Heute arbeitet als Neurologe am ZfP in Ravensburg-Weißenau und lebt mit seiner Ehefrau und seinen drei Kindern in Biberach.