Das "Christkindle ralassa" ist für viele Menschen in Biberach der traditionelle Beginn von Heiligabend. Zu dem rund 200 Jahre alten Brauch kommen jedes Jahr tausende Besucherinnen und Besucher auf den Biberacher Marktplatz. So auch in diesem Jahr.
So läuft das "Christkindle ralassa" ab:
5.000 Lebkuchen an Kinder verteilt
Laut Programm verteilten ab 17 Uhr Mitglieder des Gemeinderates 5.000 Lebkuchen an Kinder. Danach gingen die Lichter rund um den Marktplatz aus. Ein Blasorchester aus Musikern verschiedener Kapellen spielte Weihnachtslieder.
Beim "Christkindle ralassa" schwebt traditionell zu dem Weihnachtslied "Stille Nacht, heilige Nacht" eine beleuchtete Christuspuppe an der Fassade der historischen Gutermann'schen Häuser zur Erde. Es ist eine knapp einen Meter große Figur, die von beleuchteten Engeln und Sternen umrahmt ist. Wenn sie wieder oben ankommt, gehen die Lichter Jahr für Jahr unter lautem Glockengeläut der Stadtpfarrkirche wieder an.
"Christkindle ralassa": Tradition seit rund 200 Jahren
Im 19. Jahrhundert hatte ein Apotheker an seinem Haus, der ehemaligen Kron-Apotheke in der Hindenburgstraße, das "Christkindle ralassa" begonnen. Zwei Konditoren führten die Tradition später in privater Regie fort. Weil immer mehr Kinder dazu kamen, übernahm 1904 die städtische Stiftung "Hospital zum Heiligen Geist" die Aufgabe und verlegte die Veranstaltung in den Spitalhof. Weil auch der irgendwann zu klein wurde, findet das "Christkindle ralassa" seit 1960 auf dem Biberacher Marktplatz statt.