Nach der wegen technischer Probleme abgebrochenen Bergung des Dampfschiffs "Säntis" aus dem Bodensee vor Romanshorn glaubt Silvan Paganini, Präsident des zuständigen Schiffsbergevereins, weiter an das Projekt. Beim Einziehen einer Bergeleine war am Wochenende ein Seil gerissen und die Führungsleine auf das Vorderdeck des Wracks abgesunken, teilte Paganini am Samstagvormittag mit. Das führte zum Abbruch des ersten Berge-Versuchs. Eine weitere Komplikation: Die Bewilligung des Kantons Thurgau, die "Säntis" ans Ufer zu bringen, läuft Ende des Monats aus. Am Montag nun hat der Schiffsbergeverein in Romanshorn darüber informiert, wie es mit dem Wrack am Seegrund weitergeht.
Paganini ist davon überzeugt, dass der Kanton die Bewilligung für die Bergung der "Säntis" aus 210 Meter Tiefe verlängert, sagte er am Montag bei einer Pressekonferenz. Er hoffe, dass weiterhin genügend ehrenamtliche Helferinnen und Helfer an dem einzigartigen Projekt mitarbeiten. Das technische Material jedenfalls liege bereit, Ersatzteile für den Tauchroboter seien unterwegs. Außerdem sei die Werft in Romanshorn in den kommenden Monaten frei, um das Schiff nach einer geglückten Bergung dort konservieren zu können.
"Säntis" ans Ufer holen: Nächster Versuch im Sommer
Noch in diesem Sommer soll der nächste Versuch stattfinden, das Schiff zu heben, so Paganini. Die Motivation jedenfalls sei groß, nicht zuletzt auch, weil der Zuspruch aus der Bevölkerung und von den Sponsoren riesig sei.
Noch könne allerdings kein neues Datum für die Bergung genannt werden, sagte Paganini. Denn das Wrack liegt in der Nähe eines Naturschutzgebietes. In der oberen Zone des Bodensees müssten daher Laichzeiten von Fischen eingehalten werden. Die Vorbereitungsarbeiten am Wrack selbst in 210 Meter Tiefe wolle der Verein aber auf jeden Fall noch abschließen.
"Säntis" vor 91 Jahren im Bodensee versenkt
Die vor 91 Jahren versenkte "Säntis" soll an die Oberfläche geholt und in der Werft von Romanshorn konserviert werden. Für das Projekt hat der Verein bislang rund 260.000 Euro Spenden gesammelt und tausende Arbeitsstunden investiert.