Technische Probleme verzögern den Start

Bergung des Dampfschiffs "Säntis" aus dem Bodensee vorerst abgesagt

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Karin Wehrheim
SWR-Redakteurin Karin Wehrheim Autorin Bild
Thomas Wagner
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Stefanie Baumann
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Wegen technischer Probleme ist der geplante Start der Bergung des historischen Dampfschiffs "Säntis" vom Grund des Bodensees verschoben worden. Das Wrack liegt seit 91 Jahren in 210 Meter Tiefe.

Das Heben des historischen Schaufelraddampfers "Säntis" aus dem Bodensee findet vorerst nicht statt. Beim Einziehen einer Bergeleine sei ein Seil gerissen und die Führungsleine auf das Vorderdeck des Wracks abgesunken, teilte Projektleiter Silvan Paganini am Samstagvormittag mit.

Zudem müssten am Tauchroboter technische Teile ausgewechselt werden. Die Ersatzteile müssten erst in den USA besorgt werden. Anschließend müsse der Tauchroboter die Leinen in 210 Meter Wassertiefe erst entwirren, bevor die Bergung der "Säntis" starten kann. Wie lange das dauert, ist offen.

Wir bleiben dran und sind überzeugt, das Dampfschiff "Säntis" noch in diesem Sommer bergen zu können. Der Zuspruch der Bevölkerung und Sponsoren für das Projekt ist riesig und motiviert uns zusätzlich.

Zuschauerschiffe der Weißen Flotte sind abgesagt

Laut Paganini waren für kommenden Mittwoch sieben Zuschauerschiffe der Weißen Flotte mit rund 1.000 Passagieren ausgebucht. Diese werden nun abgesagt.

Ursprünglich sollte die "Säntis" an diesem Wochenende vom Grund des Sees bis knapp unter die Wasseroberfläche gehoben werden. Am Samstagmorgen war das Bergungsteam zu einer Krisensitzung zusammengekommen. Seit Wochen kämpft es auch mit Wind, Wellen und einer starken Strömung, mehrmals haben sich die Vorbereitungen unter Wasser dadurch verzögert. Die im Februar erteilte Genehmigung zur Hebung läuft Ende April aus.

Bisherige Arbeitsschritte

Am Donnerstag war es gelungen, die erforderlichen Hilfsleinen durch den Seegrund unter dem Schiff zu schießen, so Projektleiter Silvan Paganini vom Schiffsbergeverein Romanshorn. Zwischenzeitliche Komplikationen wie die Havarie des Tauchroboters "Rudolf", in dessen Propellern sich Leinen verwickelt hatten, konnten behoben werden.

Die "Säntis" wurde vor 91 Jahren ausgemustert und zwischen dem schweizerischen Romanshorn (Kanton Thurgau) und Langenargen (Bodenseekreis) im Bodensee versenkt. Ihre Bergung organisiert ein Verein, das Projekt wird mit 260.000 Franken Spenden finanziert.

Am Samstag sollte die Bergeplattform, eine Art Metallgerüst, zu Wasser gelassen und über das Wrack gezogen werden. Die Planung sah vor, das 126 Tonnen schwere Wrack mithilfe von riesigen luftgefüllten Hebesäcken aus 210 Metern Tiefe langsam anzuheben. Es sollte dann zwölf Meter unter der Wasseroberfläche gehalten und in die Bucht vor Romanshorn geschleppt werden.

Der Schiffsbergeverein ist eigenen Angaben zufolge zuversichtlich, das Schiff diesen Sommer zu bergen. Es kommt anschließend in die Werft in Romanshorn. Ein Teil der "Säntis" wurde bereits an Land gebracht: der Kamin des Schiffes. Er ist beim Hafenfest in Romanshorn am 20. und 21. April zu sehen.

Das 1933 im Bodensee versenkte Dampfschiff "Säntis" bei der Ausfahrt aus dem Hafen Lindau.
So hat die "Säntis" einmal ausgesehen.

Ausgemustertes Dampfschiff 1933 im Bodensee versenkt

Die Schweizer Schifffahrtsbetreiber auf dem Bodensee hatten den Schaufelraddampfer 1933 ausgemustert und - um Kosten zu sparen - einfach im Bodensee versenkt.

Vor zehn Jahren war das gut erhaltene Wrack bei Vermessungsarbeiten wiederentdeckt und im vergangenen Jahr für einen symbolischen Schweizer Franken an den Schiffsbergeverein verkauft worden. Ziel des Vereins ist es, das Wrack zu konservieren und der Öffentlichkeit wieder zugänglich zu machen.

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