Für die vollständige Bergung des vor 90 Jahren vor Romanshorn im Bodensee versenkten Dampfschiffs "Säntis" fehlt es noch an Geld. Das sagte der Schiffsbergeverein auf SWR-Anfrage. Ein erstes Schiffsteil wurde zwischenzeitlich aber geborgen.
Man habe den Kamin des Dampfschiffs "Säntis" aus 210 Meter Tiefe aus dem Wasser geholt. Damit wolle man zeigen: Der Verein habe die Kompetenz, das Schiff zu heben, sagte der Gründer des Schiffsbergevereins, Silvan Paganini. Außerdem sei der Kamin ein Testlauf, wie gut das Schiff an Land konserviert werden kann.
Bisher ein Viertel der Summe für die Bergung gesammelt
Um das ganze Dampfschiff in einem aufwendigen Verfahren mit Tauchrobotern, Winden und Träger-Schiffen zu heben, bräuchte der Verein mindestens rund 200.000 Franken. Etwa ein Viertel der Summe ist bisher über ein Spenden-Projekt zusammengekommen, dieses läuft noch knapp zwei Wochen. Das Schiff werde daher voraussichtlich nicht wie geplant bereits diesen Herbst gehoben werden können, so Paganini. Der Verein gebe aber noch nicht auf.
Vor 90 Jahren im Bodensee versunken Dampfschiff "Säntis" soll gehoben werden
1933 ist die "Säntis" auf den Grund des Bodensees versenkt worden. Jetzt soll das Schiff an die Oberfläche kommen. Nur finanziert ist das ehrgeizige Projekt noch nicht.
Schiff wurde versenkt, um Kosten zu sparen
Das Dampfschiff liegt derzeit noch gut fünf Kilometer vor dem Romanshorner Ufer in mehr als 200 Metern Tiefe. Vor 90 Jahren fiel die Entscheidung der Schweizerischen Bodensee Schifffahrt (SBS), das nicht mehr fahrtüchtige Schiff zu versenken, um Kosten zu sparen. Vor zehn Jahren wurde die "Säntis" bei Vermessungsarbeiten wiederentdeckt. Der eigens dafür gegründete Verein will das Schiff bergen. Das sei ein einzigartiges Projekt, das es so noch nie am Bodensee gab, heißt es vom Verein.