Am Aschermittwoch ist alles vorbei - aber vorher feiern die Närrinnen und Narren im Land traditionell noch einmal ordentlich. Zum Beispiel bei Umzügen, Narrensprüngen und anderen Feiern, etwa dem alljährlichen Froschkuttelnessen in Riedlingen (Kreis Biberach).
Und ehe die Fastenzeit beginnt, konnte man sich noch einmal den einen oder anderen Berliner gönnen. Oder wie heißt die in Fett ausgebackene Leckerei nochmal? SWR-Reporter Martin Rottach hat übrigens in einer Bäckerei in Salach (Kreis Göppingen) zugeschaut, wo in der Nacht auf Dienstag das Gebäck im Akkord frittiert, gefüllt und verziert wurde.
- Kretschmann beim Froschkuttelnessen in Riedlingen
- Innenminister Strobl empfängt Fastnachtsvereine
- Endspurt der Fastnacht in der Region Bodensee-Oberschwaben
- Fastnachtsumzüge in Karlsruhe und Stuttgart
- Narren im Rhein-Neckar-Raum auf der Straße
- Faschingsfinale in der Region Heilbronn-Franken
- Bruddel-Wettbewerb in Zwiefalten
- Letzte Umzüge auf der Ostalb und im Alb-Donau-Kreis
Winfried Kretschmann beim Riedlinger Froschkuttelnessen
Der Ministerpräsident war als Stammgast beim Froschkuttelnessen in Riedlingen (Kreis Biberach) - aber als Privatmann, wie eine Regierungssprecherin betonte. Die Veranstaltung der Narrenzunft Gole gilt als Höhepunkt der Fastnacht in Riedlingen.
Erst zogen die teilnehmenden Männer am Morgen in einer Polonaise durch die Innenstadt zum Rathaus. Dort gab es dann Wein und die Froschkutteln. Die bestehen allerdings nicht aus Fröschen, sondern aus Innereien vom Rind. Dass Frauen vom traditionsreichen Froschkuttelnessen ausgeschlossen sind, stieß in diesem Jahr auf Kritik.
Höhepunkt der örtlichen Fastnacht Tradition am Fastnachtsdienstag: Froschkuttelnessen in Riedlingen
Am Fastnachtsdienstag hat in Riedlingen (Kreis Biberach) das traditionelle Froschkuttelnessen stattgefunden. Auch Ministerpräsident Winfried Kretschmann war dabei.
Strobl empfängt Fastnachtsvereine
Während Kretschmann in Riedlingen weilte, empfing sein Innenminister Thomas Strobl (CDU) Karnevals- und Fastnachtsvereine des Landes im Neuen Schloss in Stuttgart. Als Gäste der Landesregierung nahmen rund 500 Karnevalisten des Landesverbands Württembergischer Karnevalvereine, der Vereinigung Badisch-Pfälzischer Karnevalvereine sowie des Narrenrings Main-Neckar am Empfang teil.
In seiner kurzen Ansprache vor den Karnevalisten machte Strobl die geschlechtergerechte Sprache zum Thema. "Sternchen, Doppelpunkte und Binnen-I, kurz gesagt: Das brauch' ich nie", reimte er nach Angaben eines Sprechers. In der grün-schwarzen Landesregierung hatte es in der Vergangenheit heftige Diskussionen um ein Genderverbot für Landesbehörden gegeben.
Fastnachts-Endspurt in Oberschwaben
Auch neben dem Froschkuttelnessen ist in der Region Bodensee-Oberschwaben am Fastnachtsdienstag traditionell einiges los. Beim historischen Bräuteln in Sigmaringen werden frisch verheiratete Männer oder Hochzeitsjubilare am Marktbrunnen auf Stangen getragen. Sie verteilen dabei Süßes und Gebäck. Narrensprünge gab es zum Beispiel in Tettnang (Bodenseekreis) und in Isny im Allgäu (Kreis Ravensburg), Kinderumzüge beispielsweise in Stockach (Kreis Konstanz) und Bad Waldsee (Kreis Ravensburg).
Narren waren noch einmal unterwegs Endspurt der Fastnacht im Raum Bodensee-Oberschwaben
Mit dem Fastnachtsdienstag geht die diesjährige Fastnacht zu Ende. Am Abend wird sie symbolisch verbrannt. Zuvor fanden noch einige Traditionsveranstaltungen statt.
Fastnachtsumzüge in Karlsruhe und Stuttgart
Unter dem Motto "Karlsruhs Umzug zieht famos - scho 90 mol durch d' Kaiserstroß" startete am Nachmittag der Tross mit rund 60 Zugnummern seinen Weg von 2,2 Kilometern durch die Innenstadt. Das Motto verrät: Der Umzug hat Tradition in Karlsruhe, er fand zum 90. Mal statt.
Konfetti, Bonbons, verrückte Kostüme So bunt feierten die Narren beim Fastnachtsumzug in Karlsruhe
Mit 60 Zugnummern zogen die Karlsruher Fastnachter am Dienstagnachmittag durch die Stadt. Rund 60.000 Besucher waren laut Polizei an der Strecke und feierten beim größten Umzug in der Region.
In Stuttgart zog der große Faschingsumzug mit fast 50 Gruppen, Guggenmusikerinnen und -musikern, Narrenzünften, Garden und Spielmannszügen durch die Stadt. Angeführt wurde der Zug von Oberbürgermeister Frank Nopper (CDU) und dem Stadtprinzenpaar.
Eine Tonne Bonbons im Gepäck Großer Faschingsumzug zieht durch Stuttgart: Tausende Zuschauer vor Ort
Ein letztes Mal bäumt sich die Fasnet auf, bevor sie zu Grabe getragen wird. Mehr als tausend Hästräger und Karnevalisten ziehen beim großen Umzug durch die Stuttgarter Innenstadt.
Umzüge im Rhein-Neckar-Raum
Auch in Heidelberg zogen die Närrinnen und Narren am Nachmittag durch die Innenstadt. Mit 2.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmern war er so groß wie lange nicht. Zehntausende verfolgten den Umzug entlang der Straßen. Auch in Schwetzingen und Brühl (beide Rhein-Neckar-Kreis) fiel am Nachmittag der Startschuss für Fastnachtsumzüge.
Teilnehmerzahlen der Umzüge Fastnachtsumzüge in der Region: Auch Polizei mit positiver Bilanz
Die Fastnachtsumzüge in der Region waren von schönem Wetter verwöhnt: Mit 2.000 Teilnehmern war der Heidelberger Umzug so groß wie lange nicht. Rund 180.000 Menschen feierten mit.
Faschingsfinale in der Region Heilbronn-Franken
Der Gaudiwurm zog ab 14:11 Uhr durch Gundelsheim (Kreis Heilbronn) - dort wurden in der Region die meisten Närrinnen und Narren erwartet. Auf dem mehr als einen Kilometer langen Umzug waren rund 50 Fahrzeuge und über 2.000 Mitwirkende unterwegs. Weitere Umzüge fanden unter anderem in Brackenheim-Stockheim und in den Bad Rappenauer Stadtteilen Obergimpern und Heinsheim (alle Kreis Heilbronn), in Boxberg (Main-Tauber-Kreis) und in Gerabronn (Kreis Schwäbisch Hall) statt.
Größter Umzug in Gundelsheim Faschingsfinale in der Region Heilbronn-Franken
Zum Höhepunkt der närrischen Zeit haben die Narrenzünfte in der Region Heilbronn-Franken am Faschingsdienstag noch einmal alles gegeben. Der größte Umzug fand in Gundelsheim statt.
Bruddeln als Wettbewerb in Zwiefalten
Ums Vor-sich-hin-Schimpfen - also auf Schwäbisch: Bruddeln - ging es am Dienstag in Zwiefalten (Kreis Reutlingen). Dort machen die Narren aus dem Bruddeln jedes Jahr einen Wettbewerb: Wer bruddelt am besten zwei Minuten lang über Gott und die Welt und wird am Schluss vom Narrenrat der Zunft "Rälle Hui" zum Bruddel-König gekürt? Dazu gab es in der Rentalhalle heiße Bruddelsupp.
Letzte Umzüge auf der Ostalb und im Alb-Donau-Kreis
Endspurt auch für alle Hästrägerinnen und Hästräger im Osten des Landes: In Schwäbisch Gmünd, Ellwangen (beides Ostalbkreis) und Ehingen (Alb-Donau-Kreis) waren am Nachmittag Umzüge geplant. In Neresheim (Ostalbkreis) hieß es "Narri-Narro" beim Großen Narrensprung.
Abschied vom närrischen Treiben Fasnetsdienstag: Umzüge in Schwäbisch Gmünd und Ehingen
Endspurt für das närrische Treiben: Am Fasnetsdienstag ziehen Närrinnen und Narren ein letztes Mal durch Schwäbsch Gmünd und auch Ehingen. Abends wird die Fasnet vielerorts beerdigt.
Narrentanz und Narrensprung, Strohbär-Jagd und Eierleser
In Schömberg (Kreis Calw) wurde am Mittag der traditionelle Narrentanz "Bolanes" getanzt. In Bühl (Kreis Rastatt) sprangen vier Bühler "Drotzer" beim Narrensprung von der kleinen Bogenbrücke in den Bühler Talbach hinunter. In Wilflingen (Kreis Rottweil) wurde am Nachmittag der Strohbär durch den Ort getrieben. In Rottenburg stand die Taufe der "Jung-Ahlande" an und in Kiebingen (beide Kreis Tübingen) startete der "Umzug der Eierleser" mit einer Fasnetspredigt.
In den Abendstunden des Fastnachtsdienstags geht die Fasnet 2024 traditionell zu Ende - mit dem Fällen von Narrenbäumen und der Rückgabe von Rathausschlüsseln zum Beispiel.
Rückblick: Das war in Baden-Württemberg am Fastnachtsmontag los
Bereits am Montag ging es im Land närrisch zu. Ein Höhepunkt der schwäbisch-alemannischen Fastnacht war wie immer der Narrensprung in Rottweil, zu dem jedes Jahr Tausende Besucherinnen und Besucher kommen. Rund 100.000 Besucher wurden beim Umzug in Freiburg gezählt. Daneben fanden viele weitere Veranstaltungen statt. Hier können Sie nachlesen, wie BW am Montag feierte:
Umzüge und Partys im ganzen Land Die Narren sind los: So feierte BW am Rosenmontag
Ob beim Narrensprung in Rottweil oder der "Da-Bach-na-Fahrt" in Schramberg - am Rosenmontag geht es im Land närrisch zu. Umzüge und Co. lockten tausende Besucherinnen und Besucher.