Berliner, Kreppel, Krapfen oder wie wir die süße Versuchung auch nennen - in der Faschingszeit geht ohne sie nichts. In der Nacht auf den Faschingsdienstag herrscht in einer Bäckerei in Salach im Filstal (Kreis Göppingen) daher Hochbetrieb. Um die Region mit dem beliebten Gebäck zu versorgen, arbeitet die Belegschaft derzeit im Drei-Schicht-Betrieb.
SWR-Reporter Martin Rottach war in der Nacht live bei der Produktion dabei:
Auf den weißen Rand kommt es an
Tausende Berliner stapeln sich auf den Blechen der Bäckerei Mayers. In drei großen Wannen spritzt das Fett, es wird warm in der Backstube. Die Mitarbeitenden schöpfen die frittierten Teigkrapfen heraus und füllen sie im Akkord mit Marmelade, Vanillecreme oder Apfelzimtfüllung. Produktionsleiter Peter Hockenmaier verrät, worauf es beim Berliner-Backen ankommt: Qualitätsmerkmal für den perfekten Krapfen sei der weiße Rand. Je höher der ist, desto höher die Qualität, erklärt der Bäckermeister. Neben der Fetttemperatur muss der Reifegrad des Teiges stimmen.
Fünf Mitarbeitende nur für die Berliner
An normalen Tagen produziert die Bäckerei rund 3.500 Stück der frittierten Leckerei. An Fasnettagen ist es etwa die dreifache Menge. Um mit der Produktion hinterher zu kommen, arbeitet die Belegschaft im Drei-Schicht-Betrieb.
Um 21 Uhr geht es los, dann wird bis 5.30 Uhr frittiert, gefüllt und verziert. Fünf der zwölf Mitarbeitenden pro Schicht kümmern sich ausschließlich um die Berliner-Produktion. Weil es nur zwei Fritteusen gibt, müssen sie voll durchproduzieren, um auf die 10.000 Stück zu kommen.
Süße Versuchung auch für Verliebte
Aufatmen können die Bäcker am Dienstagabend, wenn die Fasnet endet, aber noch nicht. Denn in diesem Jahr fallen Aschermittwoch und Valentinstag zusammen. Weil auch die Liebe durch den Magen geht, wird die Produktion daher um einen Tag verlängert, Glasur und Dekor abgewandelt.
Bevor die Fritteusen dann erst einmal still stehen und bis Ostern gefastet wird, gibt es zumindest bei der Bäckerei Mayers eine letzte, kalorienreiche Ausnahme.