Coronavirus und die Folgen für das Land

Live-Blog zum Coronavirus in BW: Letzte Corona-Regeln fallen heute

Stand

Virologe Streeck hält neue Corona-Maßnahmen für überflüssig

Der Virologe Hendrik Streeck hält neue Corona-Maßnahmen für überflüssig - auch wenn er mit steigenden Zahlen im Herbst rechnet. Die Sommerwelle sei "von selbst entstanden und brach von selbst, ohne den Effekt von Maßnahmen", sagte Streeck der "Bild am Sonntag". "Maßnahmen können eine Corona-Welle verkleinern, aber nicht brechen." Der Virologe rät demnach von einer allgemeinen Maskenpflicht in Innenräumen ab. Die Maske als "wunderbare präventive Methode" gegen Infektionen darzustellen, sei falsch, sagte Streeck, der dem Expertenrat der Bundesregierung angehört. Die meisten Menschen steckten sich in Privaträumen an. Stattdessen sollte man "besonders gefährdeten Menschen erklären, in welchen Situationen eine Maske wichtig ist und wie sie richtig getragen wird". Streeck erklärte außerdem, dass er es nicht mehr für das Ziel halte, jede Infektion zu vermeiden.

Corona-Haustierboom: Land berät über Rettungsschirm für Tierheime

Die Preise für Futter und Strom steigen und nach dem Corona-Haustierboom sammeln sich viele Vierbeiner in den Tierheimen in Baden-Württemberg. Das Land will prüfen, wie es einen Rettungsschirm über die Tierheime spannen kann, um den Einrichtungen in der angespannten finanziellen Situation besser zu helfen. Konkrete Entscheidungen seien aber noch nicht getroffen worden, teilte das Landwirtschaftsministerium mit. Der vom Minister geleitete und beratende Landesbeirat für Tierschutz habe sich zuletzt aber intensiv mit dem Thema auseinandergesetzt.

Patientenschützer: Maskenpflicht für alle Heimbewohner beenden

Kein Heimbewohner in Deutschland soll mehr verpflichtet werden, eine Maske zum Schutz gegen Corona zu tragen. Das fordert die Deutsche Stiftung Patientenschutz. "Nachdem Hessen und Baden-Württemberg die Maskenpflicht für Pflegeheimbewohner gekippt haben, muss die Ampel-Koalition sofort handeln, sagte Vorstand Eugen Brysch der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA): "Es darf nicht vom Wohnort abhängen, ob Menschen außerhalb ihres Zimmers einen Mund-Nasen-Schutz tragen müssen. Grundrechte gelten im ganzen Bundesgebiet."

BW-Vorstoß: Widerstand gegen FFP2-Maskenpflicht im Bundesrat

Seit 1. Oktober gilt eine FFP2-Maskenpflicht für die Bewohnerinnen und Bewohner von Pflegeheimen und in Werkstätten für Menschen mit Behinderung - trotz scharfer Kritik daran. Im Bundesrat formiert sich Widerstand, Baden-Württemberg und Hessen haben die Regelung nun auf eigene Faust gekippt.

Nach Corona-Pause: "Nachtwandel" im Mannheimer Jungbusch

Nach zweijähriger Corona-Zwangspause hat am Freitag der "Nachtwandel" im Mannheimer Stadtteil Jungbusch begonnen. In diesem Jahr beteiligen sich laut Veranstalter rund 800 Personen aus den Bereichen Kunst und Kultur. Teil des zweitägigen Programms sind unter anderem Lesungen, Konzerte, Theater, Installationen und Performances. Die Veranstalter rechnen eigenen Angaben zufolge mit etwa 20.000 Besucherinnen und Besuchern.

Rhein-Neckar-Kreis weitet Impfangebot aus

Der Rhein-Neckar-Kreis weitet sein Impfangebot gegen Corona aus. Ab dem ersten November können sich an den Stützpunkten des Kreises auch Kinder und Jugendliche impfen lassen - vorzugsweise mit einem an die Omikron-Variante angepassten Corona-Impfstoff. Die Impfstützpunkte des Rhein-Neckar-Kreises befinden sich in Eberbach, Sinsheim und im Heidelberger Patrick-Henry-Village.

Höchster Krankenstand seit Pandemie-Beginn in BW

Halsschmerzen, Husten, Schnupfen, Corona und vor allem Ängste, Neurosen und Depressionen: Landesweit meldet die DAK einen der höchsten Krankenstände seit vielen Jahren unter den bei ihr ganzjährig versicherten Beschäftigten. Grund seien weniger die Infektionen in der Pandemie oder die für die Jahreszeit typischen Atemwegserkrankungen, teilte die Krankenkasse mit. Vielmehr hätten seelische Beschwerden die Zahl der Ausfalltage allein für diese Diagnosen im dritten Quartal in die Höhe schnellen lassen. Sie nahm um 48 Prozent im Vergleich zum zweiten Vierteljahr zu. "Der höchste Stand seit Pandemie-Beginn in Baden-Württemberg", sagte Siegfried Euerle, Landeschef der DAK-Gesundheit

RKI meldet 47.718 Neuinfektionen - Inzidenz bei 436,4

Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem Robert Koch-Institut (RKI) 47.718 Corona-Neuinfektionen (Vorwoche: 74.631) und 167 Todesfälle innerhalb eines Tages gemeldet. Das RKI gibt die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz am Samstagmorgen mit 436,4 an. Am Vortag hatte der Wert bei 464,1 gelegen. Allerdings liefern diese Angaben nur ein unvollständiges Bild der Infektionszahlen. Experten gehen seit einiger Zeit von einer hohen Zahl nicht vom RKI erfasster Fälle aus - vor allem weil bei weitem nicht alle Infizierte einen PCR-Test machen lassen.

Ulmer Task Force Corona könnte aufgelöst werden

An der Universitätsklinik Ulm gibt es seit Beginn der Pandemie eine Corona-Taskforce. Deren stellvertretender Leiter Florian Gebhard sieht die Corona-Pandemie im Übergang zur Endemie. Ganz Entwarnung geben will er aber noch nicht: "Das heißt, dieses Virus wird uns erhalten bleiben, über viele Jahre. Wir müssen lernen, damit zu leben", sagte Gebhard dem SWR.

Sieben-Tage-Inzidenz in BW erneut gesunken

Die Sieben-Tage-Inzidenz in Baden-Württemberg ist um 36,2 gesunken und liegt nach Angaben des Landesgesundheitsamts (LGA) derzeit bei 368,4 (Stand 16 Uhr). In der Vorwoche lag sie noch bei 598,9. Die Zahl der Corona-Patientinnen und -Patienten auf den Intensivstationen ist leicht zurückgegangen und liegt bei 165. Sie belegen laut DIVI-Intensivregister 8,4 Prozent der Intensivbetten im Land. 23 weitere Personen sind im Zusammenhang mit dem Virus gestorben.

EMA: Heftige Menstruation mögliche Nebenwirkung von Corona-Impfung

Die EU-Arzneimittelbehörde EMA will heftige Menstruations-Blutungen als mögliche Nebenwirkung in die Beschreibung der Corona-Impfstoffe von Pfizer/Biontech und Moderna aufnehmen. Das teilte die Behörde am Freitag in Amsterdam mit. Die in der Analyse beobachteten Beschwerden seien zumeist vorübergehend und nicht schwerwiegend. Es gebe auch keinerlei Hinweise, dass sie negative Auswirkungen auf die Fruchtbarkeit hätten. Studien hatten ergeben, dass bei manchen Frauen die Menstruation nach einer Impfung länger dauerte oder intensiver war. Die Experten der EMA hatten die Daten geprüft und kamen zu dem Schluss, "dass zumindest eine begründete Möglichkeit besteht, dass das Auftreten starker Menstruationsblutungen in ursächlichem Zusammenhang mit diesen Impfstoffen steht". Daraufhin empfahlen sie eine Erweiterung der Informationen für die Präparate.

Baden-Württemberg kippt Maskenpflicht in Pflegeheimen

Das Land Baden-Württemberg kippt auf eigene Faust die Maskenpflicht in Pflegeheimen. Man habe die Einrichtungen am Freitag per Brief über diese Neuerung informiert, so Gesundheitsminister Manfred Lucha (Grüne). Die Heime sowie die Einrichtungen der Behindertenhilfe könnten ab sofort selbst entscheiden, ob sie an der Maskenpflicht in Gemeinschaftsräumen festhalten wollen.

Corona für STIKO-Chef Mertens endemisch

Der Präsident der Ständigen Impfkommission (STIKO), Thomas Mertens, hält Corona inzwischen für eine endemische Virusinfektion. Ein Großteil der Bevölkerung habe entweder die Infektion durchgemacht, sei geimpft oder beides, sagte der aus Ulm stammende STIKO-Chef im Interview mit dem Bayerischen Rundfunk. "Dann ist natürlich die Frage, sind wir noch in einem pandemischen Zustand, ja oder nein?" Die Frage sei vielleicht mehr von psychologischer als von wissenschaftlicher Bedeutung. "Aber natürlich könnte man auch sagen, es handelt sich mittlerweile um eine endemische Virusinfektion und die wird uns erhalten bleiben über die Generationen", fügte er hinzu. Aufgabe werde es bleiben, diejenigen zu schützen, die ein Risiko hätten zu erkranken, durch Impfen oder auch das Tragen von Masken. Als endemisch gilt eine Krankheit, wenn sie in einer Region mit relativ konstanter Erkrankungszahl dauerhaft auftritt, wie etwa die Grippe.

Staatsanwaltschaft stellt Verfahren gegen Tönnies ein

Die Staatsanwaltschaft hat die Ermittlungen gegen den Schlachtbetrieb Tönnies eingestellt. Eine Sprecherin hat gesagt, dass sich kein hinreichender Tatverdacht ergeben hat. In den Anzeigen gegen Tönnies ging es um fahrlässige Körperverletzung. Dem Unternehmen ist vorgeworfen worden, seine Beschäftigten in der ersten Corona-Welle nicht genug geschützt zu haben und damit einen heftigen Corona-Ausbruch verursacht zu haben.

Deutsche Wirtschaft trotz Krise gewachsen

Die deutsche Wirtschaft ist im dritten Quartal trotz der Energiekrise überraschend gewachsen. Das Bruttoinlandsprodukt legte von Juli bis September um 0,3 Prozent zu im Vergleich zum Vorquartal, wie das Statistische Bundesamt am Freitag in einer ersten Schätzung mitteilte. Das kommt überraschend: Von der Nachrichtenagentur Reuters befragte Ökonominnen und Ökonomen hatten mit einem Rückgang von 0,2 Prozent gerechnet. Im vergangenen Frühjahr hatte es ein Mini-Wachstum von 0,1 Prozent gegeben, im ersten Quartal wegen der Corona-Erholung sogar ein kräftigeres Plus von 0,8 Prozent. Mit dem Wachstum dürfte es aber Expertinnen und Experten zufolge angesichts der Energiekrise infolge des russischen Krieges gegen die Ukraine vorerst vorbei sein. Nach Prognose des Münchner Ifo-Instituts wird die Wirtschaft im laufenden vierten Quartal um 0,6 Prozent schrumpfen.

Experte: Weniger Long-Covid-Fälle nach Omikron-Erkrankung

Schätzungen zufolge entwickelt jeder zehnte Erwachsene nach einer Corona-Infektion Post-Covid. "Doch es besteht die Hoffnung, dass der Anteil nun niedriger liegt", sagt Professor Volker Köllner, Leiter der Abteilung für Verhaltenstherapie und Psychosomatik am Reha-Zentrum Seehof der Deutschen Rentenversicherung Bund, im Gesundheitsmagazin "Apotheken Umschau". Einiges deutet für den Therapeuten darauf hin, dass Omikron seltener lang andauernde Beschwerden verursacht als frühere Virus-Varianten. Impfungen könnten außerdem zu einem gewissen Grad vor Post-Covid-Beschwerden schützen. Wer Symptome hat, sollte sich damit zunächst an seine Hausärztin oder seinen Hausarzt wenden. Von der Gesundheitspolitik wünscht sich Köllner außerdem, mehr niederschwellige Angebote zu schaffen: zum Beispiel Reha-Sport für Menschen mit Long-Covid.

Städte- und Gemeindebund warnt vor Finanzkrise

Der Deutsche Städte- und Gemeindebund befürchtet trotz der positiven Steuerschätzung, dass den Kommunen eine Finanzkrise bevorsteht. Hauptgeschäftsführer Gerd Landsberg verwies in den Zeitungen der Funke-Mediengruppe unter anderem auf die Energiepreise. Bund und Länder müssten deshalb ein Konzept zur Sicherung der Handlungsfähigkeit der Kommunen ausarbeiten. Die Steuerschätzer erwarten, dass der Staat bis 2026 gut 126 Milliarden Euro mehr einnimmt, als noch im Mai erwartet.

Audi führt wieder Maskenpflicht ein

Der Automobilhersteller Audi führt zum 7. November wieder eine Maskenpflicht ein, das teilte der Konzern seinen Beschäftigten mit. Sie gilt in allen nicht öffentlich zugänglichen Innenräumen auf dem Werksgelände - auch in Neckarsulm (Kreis Heilbronn) - sowie in externen Liegenschaften. Das Unternehmen berücksichtige auch den Gesundheitsstand im Betrieb - der Trend zeige nach unten, heißt es.

Erstmals wieder Silvesterfeier am Brandenburger Tor

Erstmals seit der Corona-Pandemie soll in diesem Jahr wieder die große Silvesterfeier am Brandenburger Tor in Berlin stattfinden. Unter dem Motto "Celebrate the gate" ist ein Konzert mit vielen Musikerinnen und Musikern geplant. Einzelheiten wurden noch nicht bekanntgegeben. Die Veranstalter sprechen von Deutschlands spektakulärster Silvesterfeier. In den vergangenen beiden Jahren waren die Veranstaltung und das Feuerwerk wegen Corona ausgefallen.

Sieben-Tage-Inzidenz um fast 30 gesunken

Das Robert-Koch Institut hat seit gestern weitere 61.492 Corona-Neuinfektionen verzeichnet. Das sind 30.801 Fälle weniger als vor einer Woche. Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz sinkt demnach weiter auf jetzt 464,1. Gestern hatte sie noch bei 493,4 gelegen. Die Zahl der Menschen, die an oder mit dem Coronavirus gestorben sind, stieg um 184 auf jetzt 153.377.

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SWR

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