Coronavirus und die Folgen für das Land

Live-Blog zum Coronavirus in BW: Letzte Corona-Regeln fallen heute

Stand

Bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz leicht gestiegen

Das Robert Koch-Institut (RKI) hat die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz am Donnerstagmorgen mit 289,6 angegeben. Am Vortag hatte der Wert der Corona-Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche bei 279,1 gelegen (Vorwoche: 493,4; Vormonat: 471,1). Allerdings liefern diese Angaben nur ein sehr unvollständiges Bild der Infektionszahlen. Experten gehen seit einiger Zeit davon aus, dass viele Fälle nicht erfasst werden - vor allem, weil bei weitem nicht alle Infizierte einen PCR-Test machen lassen. Nur positive PCR-Tests zählen in der Statistik. Zudem können Nachmeldungen oder Übermittlungsprobleme zu einer Verzerrung einzelner Tageswerte führen. In dieser Woche gab es im Großteil der Bundesländer am Montag oder Dienstag einen Feiertag.

Sieben-Tage-Inzidenz in BW sinkt weiter

Die Sieben-Tage-Inzidenz ist in Baden-Württemberg weiter gesunken. Nach Angaben des Landesgesundheitsamtes (LGA) lag der Wert am Mittwoch bei 205,9 (Vorwoche: 446,2). Insgesamt gab es bestätigte 7.098 neue Corona-Fälle. Auf den Intensivstationen des Landes werden derzeit 162 Patientinnen und Patienten wegen einer Corona-Infektion behandelt (Vorwoche: 176). Laut dem DIVI-Intensivregister sind derzeit 8 Prozent aller betreibbaren Intensivbetten mit CovidDa-19-Patientinnen oder -Patienten belegt (Vorwoche: 8,9 Prozent). Weitere 17 Menschen starben laut LGA an oder in der Folge einer Corona-Infektion.

Lauterbach schließt erneute Kita-Schließungen aus

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hat erneute Kita-Schließungen im Kampf gegen die Corona-Pandemie ausgeschlossen. Nach einer heute in Berlin vorgestellten Studie zu Wirksamkeit und Folgen der Coronamaßnahmen bei Kindern und Jugendlichen wären auch die Schließungen zu Beginn der Pandemie nicht nötig gewesen. Kitas seien keine "Pandemietreiber" oder "Infektionsherde" gewesen, so Lauterbach. Die Übertragungsrate sei wesentlich geringer gewesen als in den Familien. Deshalb seien bei Einhaltung von Schutz- und Hygienemaßnahmen künftig keine Schließungen nötig.

Personalausfälle durch Corona machen Post zu schaffen

Die Deutsche Post hat bei der Zustellung von Briefen erhebliche Probleme eingeräumt. In bestimmten "Hotspots" fehlten bis zu 30 Prozent des Personals, sagte das zuständige Post-Vorstandsmitglied Nikola Hagleitner. Dies liege unter anderem an einem hohen Corona-Krankenstand. Im Gesamtschnitt fehlten bundesweit zwei Prozent des Personals in der Zustellung. Die Personalprobleme führten dazu, dass von den rund 50.000 Zustellbezirken 100 nicht bedient werden könnten. Als Beispiele für betroffene Gegenden nannte Hagleitner Teile von Berlin sowie generell Ballungszentren und den süddeutschen Raum. Bei den Zustellproblemen geht es im Schwerpunkt um Briefe, bei der Paket-Auslieferung sieht es besser aus.

Bilanz Pflege-Impfpflicht: Drohung mit offenbar wenig Konsequenzen

Noch ist unklar, ob die Impfpflicht für das Pflege- und Gesundheitspersonal verlängert wird. Die Rufe nach ihrer Abschaffung werden lauter. Wie wurde die Impfpflicht bisher durchgesetzt und was hat sie gebracht?

Studie: Corona-Hilfen stimmen Selbstständige optimistisch

Selbstständige, die während der Corona-Pandemie Soforthilfe erhalten haben, beurteilen nach einer Untersuchung des arbeitgebernahen Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) ihre Zukunftsaussichten besser. Der Anteil der Selbstständigen, die im Frühjahr 2020 erwarteten, ihr Geschäft trotz Pandemie weiterführen zu können, war bei jenen, die Soforthilfe erhalten hatten, um 6,5 Prozentpunkte höher als bei jenen, die keine erhalten hatten, teilte das DIW mit. Besonders stark sei der Effekt bei Selbstständigen gewesen, deren Unternehmen stark digitalisiert sind. Hier habe der Unterschied 11 Prozentpunkte betragen. Keinen messbaren Effekt haben dem DIW zufolge die Corona-Hilfen hingegen bei schwach digitalisierten Unternehmen gehabt. Die Autorinnen und Autoren der Studie argumentieren daher dafür, die Digitalisierung von Selbstständigen und kleinen Unternehmen zu fördern. Für die Studie befragte das DIW in Zusammenarbeit mit der Universität Trier und dem Leibniz-Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) Mannheim mehr als 27.000 Selbstständige.

Krankenschwester wegen falscher Impfungen vor Gericht

Eine ehemalige Mitarbeiterin im Impfzentrum Schortens (Kreis Friesland) muss sich seit heute vor dem Landgericht Oldenburg wegen Körperverletzung in 15 Fällen verantworten. Die 38-Jährige soll im April vergangenen Jahres 15 Spritzen entweder nur mit Kochsalzlösung aufgezogen oder den Covid-Impfstoff so stark mit Kochsalzlösung verdünnt haben, dass dieser nicht mehr wirkte. Der Vorwurf der Körperverletzung ergibt sich aus dem Umstand, dass die Betroffenen dem Einstich mit einer Injektionsnadel für eine Corona-Schutzimpfung zugestimmt hatten. Eine Einwilligung für einen unwirksamen Stoff gab es nicht. Hintergrund für die mutmaßlichen Taten der Frau war laut Staatsanwaltschaft ihre kritische Haltung gegenüber den Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie. Die Frau hatte gegenüber den Ermittlern zugegeben, sechs Spritzen für Impfungen überwiegend mit Kochsalzlösung gefüllt zu haben. Als Grund dafür gab sie an, ihr sei beim Anmischen ein Fläschchen mit Impfstoff runtergefallen. Dies habe sie vertuschen wollen.

Omikron-Booster von Pfizer/BioNTech: Kräftiges Umsatzplus erwartet

Der US-Pharmakonzern Pfizer erwartet Rückenwind durch seine neuen Omikron-Booster. Dank des zusätzlichen Geschäfts mit den angepassten Corona-Auffrischungsimpfungen, die Pfizer zusammen mit dem Mainzer Unternehmen BioNTech entwickelt, erwartet der Konzern in diesem Jahr nun einen Covid-19-Impfstoffumsatz von 34 Milliarden Dollar - zwei Milliarden mehr als bislang. "Unsere Covid-19-Franchises werden auf absehbare Zeit Umsatzerlöse in Milliardenhöhe generieren", zeigte sich Vorstandschef Albert Bourla am Dienstag optimistisch.

Importpreise erstmals seit Corona gefallen

Erstmals seit Beginn der Corona-Krise haben die deutschen Importpreise nachgegeben. Sie gingen von August bis September um 0,9 Prozent zurück - das erste Mal seit April 2020, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden am Dienstag mitteilte. Die Energieeinfuhren verbilligten sich zum Vormonat um 4,0 Prozent - darunter Erdgas um 3,0 Prozent und Steinkohle sogar um 11,7 Prozent. Erdöl verbilligte sich um 3,0 Prozent. Im Vergleich zum September vor einem Jahr stiegen die Importpreise aber weiter kräftig um fast ein Drittel (29,8 Prozent). Auch dafür waren vor allem die Energiepreise verantwortlich.

Wegen Pandemie: Weniger Aufnahmen in Frauenhäusern

Im vergangenen Jahr haben in Deutschland weniger Frauen Zuflucht in Frauenhäusern gesucht. Das hat eine Auswertung des Vereins Frauenhauskoordinierung aus Berlin ergeben. Der Rückgang ist nach Angaben des Vereins auf geringere Kapazitäten während der Corona-Pandemie zurückzuführen, nicht auf weniger Gewalt. Wegen der Hygienebeschränkungen habe es weniger Plätze in den Frauenhäusern gegeben. In einigen Einrichtungen seien wegen Corona-Fällen auch Aufnahmestopps verhängt worden, so der Verein. Von Gewalt betroffene Frauen hätten außerdem während der Pandemie weniger Kontakte gehabt. Das habe es vielen erschwert, sich Hilfe zu holen.

Ungeimpfte Ärzte dürfen in Italien wieder arbeiten

In Italien dürfen ab heute auch wieder ungeimpfte Beschäftigte in Kliniken und Altenheimen ihren Beruf ausüben. Die neue Regierung unter Ministerpräsidentin Meloni hat gestern Abend die Corona-Impfpflicht für das Personal gestrichen. Betroffen sind rund 4.000 Ärztinnen, Ärzte und Pflegekräfte. Eine Maskenpflicht gilt in Krankenhäusern und anderen Gesundheitseinrichtungen allerdings weiterhin.

Bundesweit 150 weitere Todesfälle

Das Robert-Koch-Instituts (RKI) meldet seit gestern bundesweit weitere 48.556 Corona-Infektionen. Die Sieben-Tage-Inzidenz liegt jetzt bei 351,7. 150 weitere Menschen sind im Zusammenhang mit Corona gestorben. Mehrere Bundesländer haben wegen des Feiertags allerdings keine Daten übermittelt.

Sieben-Tage-Inzidenz weiter gesunken

Laut Landesgesundheitsamt (LGA) ist die Sieben-Tage-Inzidenz in Baden-Württemberg im Vergleich zum Vortag um 65,9 gesunken und liegt derzeit bei 302,5 (Stand: 16 Uhr). Vor einer Woche lag sie noch bei 541,8. Auf den Intensivstationen im Land werden derzeit 155 Corona-Patientinnen und -Patienten behandelt (Vorwoche: 178). Sie belegen laut DIVI-Intensivregister 7,6 Prozent der verfügbaren Intensivbetten. Die Impfquote derer, die mindestens zweimal geimpft sind, hat sich laut LGA nur minimal verändert. Stärker nahm der Anteil der Menschen mit einer zweiten Booster-Impfung zu: Der liegt jetzt bei 9,3 Prozent, am Montag vor einer Woche waren es noch 8,6.

Gesetzlich Krankenversicherte überwiegend zufrieden

Gesetzlich Krankenversicherte sind seit der Corona-Krise zufriedener mit der Versorgung. Das hat eine Umfrage des Spitzenverbands der Krankenkassen ergeben. 58 Prozent der Befragten fanden die Behandlung in den Arztpraxen positiv - vor der Pandemie waren es 50 Prozent gewesen. 69 Prozent finden, dass sich das ganze Gesundheitssystem in der Krise bewährt hat. Befragt wurden mehr als 2.000 gesetzlich Versicherte im Alter zwischen 18 und 79 Jahren.

Rhein-Neckar-Kreis bietet Impfungen für Jugendliche an

Ab dem ersten November sind im Rhein-Neckar-Kreis Impfungen gegen das Coronavirus auch für Kinder und Jugendliche ab einem Alter von zwölf Jahren möglich. Der Kreis reagiert damit auf die seit Anfang des Monats geltende Empfehlung, Auffrischungsimpfungen nun auch für Kinder und Jugendliche anzubieten - vorzugsweise mit einem an die Omikron-Variante angepassten Impfstoff. Die Impfstützpunkte des Rhein-Neckar-Kreises befinden sich in Eberbach, Sinsheim und im Heidelberger Patrick-Henry-Village.

Studie zweifelt an Wirksamkeit von Luftreinigern

Luftreinigungsanlagen in Schulen haben keinen Einfluss auf Corona-Infektionen. Zu diesem Ergebnis kommt die Bildungs-, Kultur- und Sportdirektion im Schweizer Kanton Basel-Landschaft. Im Rahmen eines kantonalen Pilotprojektes wurden an fünf weiterführenden Schulen insgesamt 225 Geräte aufgestellt. Anschließend wurden die Infektionszahlen verglichen sowie Lehrkräfte online befragt. Ausgewertet wurden die Zahlen und Angaben vom ehemaligen Basler Kantonsarzt. Er kam zu dem Schluss, dass die Geräte unter Laborbedingungen die Aerosolkonzentrationen zwar senken, das Infektionsrisiko in Schulen aber bestehen bleibt. Gründe dafür sind wechselnde Belegung der Klassenzimmer oder zu wenig Abstand der Schüler und Schülerinnen untereinander. Wichtiger als Lüftungsgeräte seien regelmäßiges Lüften, Maskentragen und genügend Abstand.

Wieder mehr Besucher auf der Insel Mainau

Die Blumeninsel Mainau (Kreis Konstanz) wird in diesem Jahr voraussichtlich rund 900.000 Besucherinnen und Besucher zählen können. Das geht aus einer Mitteilung der Betreiberfirma Mainau GmbH hervor. Gegenüber dem Corona-Jahr 2021 würde dies gut ein Drittel mehr Gäste auf der Insel bedeuten. Zu den guten Besuchszahlen hat laut Mitteilung unter anderem ein sonniges Osterwochenende beigetragen. Außerdem haben auch in diesem Jahr erneut sehr viele Deutsche Urlaub im eigenen Land gemacht. Hinzu kamen viele internationale Gäste, die dank gelockerter Corona-Regeln wieder in die Bodenseeregion strömten. Die Mainau GmbH erwartet in diesem Jahr einen Gesamterlös von knapp 30 Millionen Euro, ein Plus von rund acht Millionen im Vergleich zum Vorjahr.

Italien leitet Wende in der Corona-Politik ein

Italiens Anti-Covid-Politik war eine der konsequentesten in Europa. Die neue Regierung um Giorgia Meloni macht damit Schluss. Heute soll unter anderem die Impfpflicht für Ärztinnen und Ärzte sowie Pflegerinnen und Pfleger abgeschafft werden. Meloni hatte in ihrer Regierungserklärung angekündigt, ihr Kabinett werde die ihrer Ansicht nach zu harte Linie der Regierung Draghi in der Covid-19-Bekämpfung "unter keinen Umständen" fortsetzen.

Mediziner warnt vor Einschränkungen der Krankenhausversorgung

Der Intensivmediziner Christian Karagiannidis hat angesichts zahlreicher Personalausfälle in den Kliniken vor Einschränkungen der regulären Krankenhausversorgung gewarnt. "Unser Hauptproblem im Gesundheitswesen sind aktuell die vielfältigen Personalausfälle und die damit verbundenen Bettensperrungen", sagte Karagiannidis, der Mitglied im Corona-Expertenrat der Bundesregierung ist, der "Rheinischen Post" (Montag). Dies treffe auf ein chronisch krankes System, das keine Möglichkeit der Kompensation mehr habe. "Vor Corona lagen viele Mitarbeiter einmal im Jahr nach Karneval mit einem Virus im Bett, der Grippe. Aktuell laufen mehrere schwere Infektionswellen durch das Personal in kurzen zeitlichen Abständen, und wir befürchten, dass sich zu Corona auch noch die Grippe gesellen wird", sagte Karagiannidis. Das führe zu erheblichen Einschränkungen und unter anderem dazu, dass man aktuell die niedrigste Zahl der mit Personal betreibbaren Intensivbetten habe, weil die Ausfälle nicht mehr kompensierbar seien.

Erster Braunviehtag nach Pandemiebeginn

Zum ersten Mal seit vier Jahren hat der Braunviehtag der Rinderunion Baden-Württemberg in Bad Waldsee (Kreis Ravensburg) wieder stattgefunden. Zuletzt hatte die Corona-Pandemie die Veranstaltung verhindert. Unter anderem wurde "die schönste Kuh Baden-Württembergs" prämiert.

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SWR

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