Nach der Ernte: Kürbisse in verschieden Formen und Farben lagern in einem Garten.

Kürbis ernten und lagern: So machen Sie es richtig

Stand
Autor/in
Heike Boomgaarden
SWR4 Gartenexpertin Heike Boomgaarden
Onlinefassung
Thomas Buck
Thomas Buck

Im Spätsommer und Herbst ist Kürbiszeit. Jetzt müssen Sie jede Kürbissorte nur noch zum richtigen Zeitpunkt ernten und wenn Sie dann den Kürbis richtig lagern, hält er sehr lange.

Der richtige Zeitpunkt zum Ernten
Das sind die bekanntesten Sommerkürbisse
Das sind die beliebtesten Winterkürbisse
So lagern Sie den Kürbis richtig

Der richtige Zeitpunkt zum Ernten

Der richtige Erntezeitpunkt ist für den Kürbis sehr wichtig. Besonders für die Kürbisse, die man einlagern möchte. Denn zu früh geerntet sind sie nicht gut lagerbar. Weil die Schale noch nicht fest genug ist. Und sie schmecken auch recht fad. Man erkennt den richtigen Zeitpunkt zum Beispiel an der Farbe der Schale. Je nach Sorte z.B. ein leuchtendes Orangerot, Beige oder Dunkelgrün.

Wenn man dann die Kürbisse anfasst, sollte die Schale fest und prall sein. Außerdem einmal anklopfen. Das ist wichtig. Klingt der Kürbis hohl, ist das ein gutes Zeichen dafür, dass das Fruchtfleisch richtig reif ist.

Und ist man mit dieser Kontrolle zum Ergebnis gekommen, dass alles erntereif ist, dann schaut man sich den Stiel an. Der Stiel sollte verholzt und bräunlich sein. Sind alle Punkte gut, schneidet man den Kürbis mit einem scharfen Messer etwa fünf Zentimeter lang zum Stiel ab.

Das sind die bekanntesten Sommerkürbisse

Insgesamt gibt es zirka 800 verschiedene Kürbisssorten und damit natürlich auch gewaltige Unterschiede in der Kultur. Ganz grob gibt es bei den Kürbissen zwei Kategorien: Den Sommerkürbis und den Winterkürbis.

Die Sommerkürbisse sollten möglichst schnell verzehrt werden. Ganz wichtig: Ihre Lagerfähigkeit ist begrenzt, das heißt innerhalb von zwei Wochen nach der Ernte sollten sie verarbeitet werden.

Gelbe und grüne Zucchini reif zum Ernten im Garten. Sie gehören auch zur Kürbis-Familie. Nach der Ernte können Zuccini nicht lange gelagert werden.
Zucchini gehören auch zur Kürbisfamilie und zwar zu den Sommerkürbissen. Nach der Ernte können Zuccini nicht lange gelagert werden.

Die bekannteste Spezies ist die Zucchini, die ja auch zur Kürbisfamilie gehört. Die erntet man bestenfalls schon früh, wenn sie eigentlich noch gar nicht richtig reif sind. Auch der Spaghettikürbis ist ein Sommerkürbis. Er hat tolles Fruchtfleisch, das beim Kochen in faserige Stränge zerfällt, die an Spaghetti erinnern. Angebaut wird auch gerne der Patisson – auch Tellerkürbis genannt. Er ist sehr hübsch mit seiner flachen, runden Form. Verwendet wird er wie Zucchini.

Lagern kann man den Sommerkürbis gut zwei bis drei Wochen im Kühlschrank, oder man blanchiert ihn und friert ihn ein.

Das sind die beliebtesten Winterkürbisse

Winterkürbis ist ein Sammelbegriff für Kürbissorten, die durch eine ganz harte Schale und einen langen runden Stiel gut lagerbar sind. Hierzu zählen Hokkaido, Muskatkürbis, Butternut und der berühmte Riesenkürbis.

Nach dem Ernten liegen dutzende Kürbisse der Sorte Hokkaido auf einem Feld zum Lagern. Der Kürbis hat die Farbe "Orange".
Das ist der Star unter den Winterkürbissen. Der Hokkaido schmeckt toll und kann nach dem Ernten lange zum Lagern in den Keller.

Der Hokkaido-Kürbis ist besonders beliebt mit seiner schönen orangen Schale und dem nussigen Geschmack. Seine Beliebtheit verdankt er einer sehr komfortablen Eigenschaft: Er muss nicht geschält werden. Das macht die Verarbeitung richtig einfach. Sehr lecker ist auch der Muskatkürbis. Er hat eine beige bis hellbraune Schale und schmeckt richtig süß.

Außergewöhnlich schmeckt der Butternut-Kürbis mit seiner beigen Schale. Er schmeckt tatsächlich ein wenig nach Butter – aber natürlich ohne viele Kalorien. Einem Salat mit Alblinsen zum Beispiel gibt der Kürbis einen süßlich-fruchtigen Geschmack.

Nach der Ernte liegen dutzende Kürbisse der Sorte Butternut auf einem Feld zum Lagern. Der Kürbis hat die Farbe "Beige bis Ockergelb".
Sehr beliebt in der Küche ist auch der Butternut-Kürbis. Sein Fruchtfleisch punktet besonders mit seinem hohen Gehalt an Beta-Carotin, das Haut, Haaren und der Sehkraft guttut.

Je länger die Winterkürbisse reifen dürfen, umso besser kann man sie lagern. Aber Achtung: Man muss unbedingt darauf achten, dass sie vor dem ersten Nachtfrost geerntet werden.

So lagern Sie den Kürbis richtig

Um den besten Geschmack und eine gute Lagerfähigkeit zu bekommen, sollte man die Kürbisse zirka zwei Wochen warm (bei etwa 20 Grad) nachreifen lassen. Wichtig: Dabei öfter mal wenden. Das gilt besonders für den Riesenkürbis, denn der neigt sonst auf der Liegeflächen zu faulen.

Lagern kann man alle Kürbisse, die an der Schale völlig unbeschädigt sind, bis zu sieben Monate. Dafür braucht man aber den richtigen Ort. Am besten ist ein dunkler Ort bei zwölf bis 15 Grad, also bestenfalls ein Kellerraum.

Kochen und Backen mit Kürbis

Der Kürbis ist ein Allrounder, denn mit ihm können Sie ganze Hauptgerichte, leichte Zwischenmahlzeiten und fantastische Desserts zubreiten. Wir haben für Sie tolle Kürbis-Rezepte zusammgestellt. Wie zum Beispiel den Herbstlichen Hokkaido-Salat, einen wunderbaren vegetarischen Kürbisauflauf oder probieren Sie doch mal den Kürbis-Birnen-Ziegenkäse-Kuchen. Es muss nämlich nicht immer nur die traditionelle Kürbissuppe sein.

Leckere Kürbis-Rezepte

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Das Rezept für den gefüllten Hokkaido-Kürbis ist einfach. Die vegetarische Füllung besteht aus Zucchini, Schalotten, Lauch, wildem Reis und Tofu.

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Kürbis auf Linsensalat: Der Butternut gibt den Linsen Farbe und macht sie süßlich-fruchtig

Schon mal Butternut probiert? Leicht karamellisiert gibt der Kürbis einem Rezept mit Alblinsen-Salat farbliche Akzente und einen süßlich-fruchtigen Geschmack.

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