Das ist einer der Gründe, warum es dort immer noch „Gleichgültigkeit gegenüber dem gibt, was in der Ukraine passiert“ erklärt Dr. Margarete Klein, Leiterin der Forschungsgruppe Osteuropa bei der renommierten Stiftung Wissenschaft und Politik in Berlin.
Gewalt als gesellschaftliche Konstante.
Auch die Brutalität der Armee hat Wurzeln in der Gesellschaft: „Die Gewalt geht vor allem gegen Frauen, im häuslichen Bereich. Die ist nur eine Ordnungswidrigkeit, solange die Frau nicht ins Krankenhaus muss.“
Großmachtpolitik als „Überlebensstrategie“.
Die These, Putin habe sich ideologisch radikalisiert, teilt die renommierte Osteuropa-Expertin so nicht: „Ideologie gibt’s nicht wirklich bei der russischen Führung. Aber fest verankerte Glaubenssätze: dass Russland Großmacht sein muss, sonst geht es unter. Und dass es keine Freiheit gebrauchen kann, denn es muss kontrolliert werden.“
Kein Zurück zu Vorkriegsbeziehungen.
Auch deshalb sei „mit dieser russischen Führung ein Zurück zu normalen Vorkriegsbeziehungen nicht möglich.“ Doch ein wenig Hoffnung macht sie doch: „Wir haben ja gesehen, wie schnell sich Dinge verändern können – wie beim Ende der Sowjetunion Ende der 80er Jahre.“