In der sich rasant entwickelnden Welt der Technologie mit ihren futuristischen Möglichkeiten stellt sich eine gewagte Frage: Könnten wir uns in Roboter verlieben? Der Technikphilosoph und Wirtschaftsinformatiker Oliver Bendel fände ein solches Szenario ethisch herausfordernd und für den Menschen nicht erstrebenswert, erläutert er in SWR2.
Könnte Einsamkeit uns in die Arme von Robotern treiben?
Die Diskussion entzündet sich an Werken wie dem Film „Ich bin dein Mensch“ von Maria Schrader, in dem eine Wissenschaftlerin sich in einen eigens für sie entwickelten humanoiden Roboter verliebt. Ein Thema, das nicht nur für die Protagonistin irritierend ist, sondern auch für uns, die Zuschauer. Es führt uns zu der utopischen Frage: Was wäre, wenn wir tatsächlich Robotern gegenüber romantische Gefühle entwickeln könnten? Könnte dies aufgrund von Einsamkeit oder anderen menschlichen Bedürfnissen entstehen?
Fließender Übergang von Liebespuppen zu Sexrobotern
Oliver Bendel betont jedoch, dass er dies nicht als wünschenswert erachtet. Er unterscheidet zwischen Liebespuppen und Sexrobotern, betont aber auch die fließenden Übergänge zwischen ihnen. Zwar könnten Menschen Beziehungen zu Robotern aufbauen, doch es basiert auf Illusionen und Simulationen. Es sind einseitige Verbindungen, die letztlich auf dem Aufbau von Illusionen beruhen. Bendel weist darauf hin, dass die meisten Menschen echte Beziehungen zu Lebewesen wünschen, nicht zu Dingen oder Maschinen.
Bildergalerie zum Film: „Ich bin dein Mensch“
Als Zukunftsvision zur Betreung alter Menschen nicht wünschenswert
So sagt Bendel, dass solche Beziehungen in gewissen Notsituationen oder bei bestimmten gesellschaftlichen Gruppen möglicherweise eine Rolle spielen könnten, doch als eine normative Zukunftsvision erscheinen sie ihm nicht wünschenswert. Insbesondere für ältere Menschen oder in pflegerischen Kontexten sieht er andere Bedürfnisse und Lösungsansätze.
Reflexion über die Grenzen zwischen Mensch und Maschine erforderlich
Es ist ein Blick in eine mögliche Zukunft, die einerseits faszinierend, andererseits aber auch beunruhigend und ethisch herausfordernd ist. Bendels Erkenntnisse lassen Raum für Reflexion über die Grenzen zwischen Mensch und Maschine, zwischen Liebe und Technologie. Es bleibt eine komplexe, aber wichtige Diskussion über die Auswirkungen der fortschreitenden Technologie auf unsere sozialen und emotionalen Bindungen.
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