Wie steht es um die deutsch-französischen Beziehungen?
Wie haben sich die deutsch- französischen Beziehungen in den vergangenen Jahren verändert? Das Deutsch-Französische Institut in Ludwigsburg feiert im Sommer 2023 sein 75-jähriges Bestehen. Dessen Präsidentin Sylvie Goulard ist eine überzeugte Europäerin; spricht neben Französisch auch fließend Deutsch, Italienisch und Englisch.
Überzeugte Europäerin: Brieffreundschaft legte den Grundstock
Ihre Beziehung zu Deutschland begann als Schülerin über eine Brieffreundschaft nach Bielefeld. Sylvie Goulard war kurzzeitig französische Verteidigungsministerin und trat nach Vorwürfen zur Scheinbeschäftigung von Assistenten zurück. Seit Ende 2022 ist sie im französischen Außenministerium tätig.
60 Jahre Élysée-Vertrag: aus Feinden wurden Freunde
Am 22. Januar 1963, 18 Jahre nach Ende des Zweiten Weltkriegs, unterzeichneten Charles de Gaulle und Konrad Adenauer den Élysée-Vertrag. Eine "gemeinsame Erklärung", die die Zusammenarbeit der beiden Staaten regeln und festigen sollte. Ein Meilenstein, darüber ist man sich bis heute einig, denn nach dem Ersten und Zweiten Weltkrieg und der Besatzungszeit begann damit nicht nur eine politische Zusammenarbeit, die beiden Staaten rückten auch "privat" zusammen - über viele Städtepartnerschaften, die bis heute lebendig sind.
Deutsch-Französisches Institut als Vorreiter der Freundschaft
Lange, bevor sich die beiden verfeindeten Staaten aussöhnten, baute das DFI schon Brücken: 1948 wurde es in Ludwigsburg gegründet. Nur drei Jahre nach Ende des Zweiten Weltkriegs - die Initiative kam von Persönlichkeiten aus der Zivilgesellschaft.
Über die Herausforderungen, vor denen das Verhältnis Deutschlands und Frankreichs heute steht, sprechen wir mit Sylvie Goulard in SWR1 Leute.