Komponist Marc Sinan hat definitiv nicht die Pop-Charts im Blick. Der Musiker mit deutsch-türkisch-armenischer Herkunft studierte klassische Gitarre in Salzburg und war auch schon auf Tour mit der Vertonung von Koran-Versen. Einnahmen einer Reise durch 15 deutsche Städte stellte er türkischen Waisenkindern zur Verfügung, damit die Musikunterricht erhalten. Sinan ist mit seinen Werken auch auf der musikalischen Suche nach kultureller Identität. Seinen ersten Roman hat Marc Sinan auch veröffentlicht. In "Gleissendes Licht" erzählt er von den traumatischen Folgen des Völkermordes an den Armeniern, der betroffene Familien auch nach einem Jahrhundert nicht in Ruhe lässt. Und die Themen Krieg, Vertreibung und die Verfolgung von Minderheiten sind leider aktueller denn je. Hass und Rachegefühle kennt Sinan, der in Bayern aufgewachsen ist. Vielleicht geht es ihm deshalb um Vergebung, sowohl in seiner Musik, als auch in seinem teils autobiografischen Roman.
Moderation: Jens Wolters
People Are People SWR1 Leute
Zwei Stunden Zeit für ein Gespräch mit Menschen, die im Mittelpunkt stehen, die Herausragendes leisten oder einfach eine spannende Lebensgeschichte haben.