Umweltfreundlich und praktisch

Wie Sie mit dem Regendieb legal Wasser klauen

Stand

Von Autor/in Sabine Schütze

Wenn es wie aus Eimern schüttet, gibt es einen, der das Wasser effektiv nutzt: der Regendieb. Wir erklären, wie auch Sie Regenwasser für Ihren Garten "klauen" können.

Regenwasser sehr beleibt

Die Natur liebt Regenwasser. "Ganz viele Pflanzen mögen das weiche Regenwasser und das kalkhaltige Leitungswasser überhaupt nicht. Dazu gehören zum Beispiel Rhododendron oder Geranien", erklärt Sabine Schütze-Kurth aus der SWR Umweltredaktion. Laut Umweltbundesamt ist "das Gießen von Pflanzen, Bäumen, Obst und Gemüse in Haus und Garten [...] die einfachste und sinnvollste Nutzung von Regenwasser". Weit verbreitet sind Regentonnen, um das Regenwasser aufzufangen – aber es geht noch besser.

Mit dem Regendieb legal Wasser klauen

Gemeint ist der Regendieb. Dieser ist nicht etwa ein Mensch, der Regen stiehlt, sondern ein kleines, nützliches Bauteil, das es in jedem Baumarkt gibt. "Er sieht aus wie ein 20 Zentimeter langes Fallrohr mit einem Schlauchanschluss", erklärt die Umweltexpertin.

Der Vorteil: So kann das Wasser genau dahin geleitet werden, wo es benötigt wird. "Man kann das Wasser auch in einen Auffangbehälter, der nicht direkt am Fallrohr steht oder sogar direkt in den Garten leiten", so Schütze-Kurth.

Das Wasser direkt in den Garten zu leiten, hat laut Umweltbundesamt viele Vorteile für die Umwelt: "Regenwasser füllt die Grundwasserspeicher regelmäßig auf. Flächenversiegelung und Verschmutzung gefährden dies. Die gezielte Versickerung des Regenwassers ist deshalb vorteilhaft für die Umwelt." Der Boden kann das Regenwasser speichern und etwa an besonders heißen Sommertagen nutzen. "Die Erde bleibt einfach länger feucht und ist nicht so schnell ausgetrocknet", erklärt Sabine Schütze-Kurth.

Ziegeldach oder Metalldach

Bevor man allerdings Regenwasser verwendet, sollte man sich über das richtige Dach Gedanken machen. "Grundsätzlich ist ein Ziegeldach am besten, denn Zink- oder Kupferdächer könnten Metallverbindungen mit abschwemmen und die sind umweltschädlich. Ein richtiges Problem sind allerdings Bitumenabdichtungen von Teer-Dächern, weil sie Stoffe enthalten, die Bakterien und Pflanzen abtöten", so der Rat der SWR-Umweltexpertin. Auch das Umweltbundesamt rät davon ab, Regenwasser zu verwenden, das von Dächern mit schädlichen Materialien abläuft.

Regenwasser für die Toilette

Regenwasser lässt sich nicht nur für den Garten nutzen. Mit sogenannten Regenwassernutzungsanlagen kann es auch aufbereitet werden, um etwa die Klospülung oder die Waschmaschine zu versorgen. Das ist allerdings ein kostspieliges Unterfangen. "Man braucht dafür extra Wasserleitungen, damit es keine Durchmischung mit dem Trinkwasser gibt und deswegen ist die Anschaffung relativ teuer.

Man muss mit bis zu 5.000 Euro Kosten rechnen", so Schütze-Kurth. Richtig rechnen tue sich diese Anschaffung daher erst nach frühstens zehn Jahren. Laut Umweltbundesamt kann ein Vier-Personen-Haushalt circa 40 Kubikmeter Trinkwasser pro Jahr durch Regenwassernutzung ersetzen - 60 Kubikmeter, wenn man auch seine Wäsche mit Regenwasser wäscht. Trotz allem spare man so nur etwa zwischen 160 und 300 Euro im Jahr. Hinzu kommt, dass die Anlage regelmäßig gewartet werden muss. Regenwasseraufbereitung ist also umweltfreundlich, aber auch aufwendig und kostspielig.

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