Der SWR1 Gartenexperte Hans-Willi Konrad rät deshalb dazu, bei der Gartengestaltung einfach das zu tun, was man möchte. Frei nach dem Motto:
"Das ist ein ganz wichtiger Satz für mich", sagt Gartenexperte Konrad. "Garten ist etwas Privates, etwas ganz Persönliches", erklärt er weiter. Wenn es um die Gestaltung des Gartens geht, gäbe es immer wieder Mode-Erscheinungen und Trends. Mal seien Rosen besonders beliebt, mal sei es der klassische Rasen, Rabatten, eine Thuja-Hecke, ein Steingarten... "Bis hin zu Leuten, die sich einfach nicht durcheinander bringen lassen".
Diese Gartenbesitzer hätten eine ziemlich genaue Vorstellung davon, wie ihr Garten auszusehen hat. Wo ist Platz für eine ruhigere Ecke? Wo wird das Obst und Gemüse angebaut und wie viel Ertrag möchte ich haben? Aber auch wenn es mal weniger Kartoffeln gibt, seien sie nicht traurig. Denn "sie genießen ihren Garten, weil der Garten schön ist", sagt Hans-Willi Konrad.
Wenn der Nachbar alles anders macht
Es gibt aber auch Gartenbesitzer, die alles anders machen, als man selbst. Manche lassen ihren Garten einfach wild wachsen oder wollen ihn naturnah gestalten. Wenn das dann der Nachbar ist und die Pflanzen schon auf Ihre Seite herüberwachsen – wie geht man damit um? "Indem man einfach Mensch bleibt", schlägt Hans-Willi Konrad vor. Am besten sei es, wenn man einfach akzeptiert, dass der Nachbar eben einen anderen Plan habe. Also: "einfach mit den Leuten reden und es akzeptieren".
Was einen guten Gartenberater ausmacht
Laut Hans-Willi Konrad ist es außerdem wichtig, einen guten Gartenberater und gute Informationsquellen zu haben. Doch was macht so einen guten Berater aus? "Ein guter Berater gibt einen Tipp, der gibt vielleicht auch einen Hinweis, 'betrachte das doch mal von der Seite' oder 'das könntest du so machen'," erklärt er.
Es läge aber auch am Gartenbesitzer selbst, einen Plan für die Gestaltung des Gartens zu haben. "Zu 85 Prozent sollte der Gartenbesitzer wissen, was er will", findet der Gartenexperte. Man solle sich also nicht so schnell aus dem Konzept bringen und von neu aufkommenden Trends beeinflussen lassen. Doch es sollte auch Freiraum für neue Ideen geben. "Die anderen 15 Prozent sollte er aufgeschlossen sein", meint Konrad. Das bedeutet, auch mal etwas Neues auszuprobieren. Da schade es auch nicht, sich bei dem Nachbarn, der alles wild wachsen lässt, etwas abzuschauen – "und schon ist das alles umgänglich, wie im richtigen Leben auch".
Der SWR1 Gartenexperte
Hans-Willi Konrad vom Kompetenzzentrum Ökologischer Landbau in Bad Kreuznach (KÖL) war der SWR1 Gartenexperte. Nun gibt er sein Amt an Gartenbloggerin Natalie Bauer ab. Zukünftig erhalten alle Garten- und Pflanzenliebhaber von ihr neue Tipps und Tricks.