Schnecken wirksam bekämpfen
Es empfiehlt sich, ein Auge auf die frisch gesäten Pflanzen zu haben, damit Schnecken diese nicht anfressen, so Konrad. Dabei gibt es verschiedene Möglichkeiten, die Schnecken durch Streu und Kalk fernzuhalten: umranden Sie ihre Gemüsebeete mit scharftkantigem Sand, Reinsand, Hobelspähnen, Sägemehl oder Branntkall. Die entfeuchtende Wirkung der Hilfsmittel kann gegen Schnecken helfen.
Wichtig: nach starkem Regen oder Taubildung erneuern, da die Wirksamkeit dadurch eingeschränkt sein kann. Der NABU empfiehlt zusätzlich natürliche Feinde der Schnecken wie Igel, Kröten oder Blindschleichen im Garten zu fördern. Diese Tiere fühlen sich am ehesten in einem naturnah gestalteten Garten wohl.
Was wirklich gut funktioniert: Schneckenzäune, welche das Beet von Außen schützen können. Erhältlich sind sie in Baumärkten und Fachgeschäften, jedoch sind sie nicht ganz günstig. Ergänzend dazu empfiehlt der Gartenexperte eine Schädlingsbekämpfung in den Beeten selbst oder zumindest ein genaues Absuchen und Entfernen vor der Anbringung eines solchen Zaunes. Denn alle Mühen sind letztlich vergebens, wenn nicht alle mit eingezäunten Schnecken abgesammelt werden.
Ist das Schnecken-Problem mit natürlichen Maßnahmen absolut nicht in den Griff zu bekommen, hilft letztlich nur noch der gezielte Einsatz von chemischem Schneckenkorn. Dabei ist vor allem die richtige Dosierung zu beachten: Auf die Größe von einem DIN-A4-Blatt kommen zwei Körner Schneckenkorn von den gängigen Produkten zum Einsatz. Es gibt zwar auch Präparate, von denen mehr verwendet werden sollte, aber die meisten der gängigen Produkte sind für den sparsamen Gebrauch vorgesehen. Häufig würde jedoch zu viel davon verwendet werden, was weder für Natur noch für die Umwelt günstig ist, denn Schneckenkorn bringt nicht nur Nützlinge in Gefahr, sondern unter Umständen auch Haus- und Wildtiere. Von Kindern ganz zu schweigen.
Pflanzen vor Pilzerkrankungen schützen
Aufgrund der Feuchtigkeit nach starken Regenperioden können sich auch Pilzkrankheiten wie Mehltau, Braunfäule, Sternrußtau und Rost besonders gut in Beeten und Töpfen ausbreiten. Dabei gibt es Unterschiede was den Standort, die Pflanzen, und auch die jeweilige Sorte betrifft.
Am besten sei es, ein waches Auge auf die Pflanzen zu haben und diese, die betroffen sind, mit Stärkungsmitteln oder mit den zugelassenen Pflanzenschutzmitteln zu bearbeiten, so Konrad. Denn ist Mehltau bereits vorhanden, wird er nochmals zulegen, sobald es wieder wärmer wird. Es gilt dabei insbesondere Gurken, Zucchini und Kürbisse sowie Tomaten und Kartoffeln vor Mehltau und anderen Pilzerkrankungen wie Braunfäule zu schützen.
Über unseren Gartenexperten
Hans-Willi Konrad vom Kompetenzzentrum Ökologischer Landbau in Bad Kreuznach (KÖL) ist der SWR1 Gartenexperte. Jede Woche hat er interessante Tipps für alle Garten- und Pflanzenliebhaber parat.