Wer eine Beetumrandung aus Buchsbaum hat und die hegt und pflegt, hat oft mit dem Schmetterling zu tun. Wie man seine Pflanzen schützen kann und welche Alternativen es zum Buchs gibt, weiß Hans-Willi Konrad vom Kompetenzzentrum ökologischer Landbau (KÖL) in Bad Kreuznach.
Zunächst kann Gartenexperte Hans-Willi Konrad alle Buchsbaum-Liebhaber beruhigen: "der Buchs wird nicht vom Buchsbaumzünsler ausgerottet werden", das würden auch viele Experten bestätigen. In diesem Jahr ist der Befall durch den aus China und Japan stammenden Buchsbaumzünsler auch gar nicht so stark. Laut dem Gartenexperten sei der Buchsbaumzünsler zwar hartnäckig, der Befall gehe aber langsam zurück.
Zudem haben die Raupen wohl auch mit der extremen Sommerhitze zu kämpfen. "Das mögen die Eier und die Junglarven nicht so", sagt er. Auch sei andauernde nasse feuchte Kälte nicht gerne bei den Raupen gesehen. Die Raupen sind hell- bis dunkelgrün gefärbt mit schwarzen Punkten und haben weiße Borsten. Sie sind außerdem an ihrem schwarzen Kopf zu erkennen und werden bis zu fünf Zentimeter lang.
Wer den Schädling bekämpfen möchte, sollte nicht auf eine Mischung aus Essig und Spülmittel mit Wasser setzen, auch wenn Konrad sonst immer sagt, "Diese Mischung beruhigt Ihre Nerven". Denn die Wirkung dieser Mischung sei in diesem Fall "wenn überhaupt sehr gering". Trotzdem sei es möglich, den Buchsbaumzünsler mit "allen möglichen Hausmitteln und letztendlich auch mit biologischen Pflanzenschutzmitteln" in seine Grenzen zu weisen, so Konrad.
Der Buchsbaumzünsler ist eine invasive Art
Auch wenn der Buchsbaumzünsler in diesem Jahr nicht so stark vertreten ist, sind wir ihn noch lange nicht los. Das bestätigt auch der Gartenexperte: "Das können wir knicken". Ähnliche Vermutungen wurden auch in seiner Anfangszeit als Gärtner aufgestellt. Man habe früher gedacht, dass man solche invasiven Schädlinge ausrotten könne.
Konrad sieht das anders: "Wir müssen damit leben und wir müssen die genau kennenlernen", sagt er. Es sei wichtig, die Lebensweisen der invasiven Arten zu kennen, um sie in ihren Grenzen zu halten. Doch er glaubt nicht, dass man sie ganz loswerden könne. Dennoch: laut dem NABU gibt es immer mehr Vögel und Wespen, die die Raupen als Nahrungsquelle für sich entdeckt haben.
Alternativen für den Buchsbaum als Umrandung fürs Beet
Buchsbaum eignet sich bekanntlich gut als eine Umrandung oder Einfassung für Beete. Wer einen Buchsbaum in seinem Garten haben möchte, bleibt auch gerne dabei. Das versteht auch der Gartenexperte.
Er gibt aber auch zu bedenken, dass man, wenn man eine bestimmte Pflanze haben will, man sich auch ordentlich darum kümmern muss. Und da spiele es keine Rolle, welche Pflanze es sei. Für alle, die dennoch nach Alternativen für eine Beetumrandung suchen, hat er einige Empfehlungen. Als Alternative für Buchsbäume eignen sich demnach Stechpalmen, Lavendel oder Pfaffenhütchen. Aber auch die Eibe und die Heckenkirsche gebe es in "niedrig wachsenden Formen", die sich gut für ein Beet eignen.
Der SWR1 Gartenexperte
Hans-Willi Konrad vom Kompetenzzentrum Ökologischer Landbau in Bad Kreuznach (KÖL) ist der SWR1 Gartenexperte. Jede Woche hat er interessante Tipps für alle Garten- und Pflanzenliebhaber parat.