Diese Vögel sind wieder zuhause
SWR1: Welche Vögel sind schon alle da und welche fehlen aktuell noch?
Volker Schönfeld: Nach dem Lied zu sagen, "Welche Vögel sind schon da", ist ein Großteil schon wieder da. Was man jetzt feststellen kann, ist, dass seit ungefähr einer Woche die Feldlerchen am Trierelieren und am Singen sind.
Auf der Alb soll ein Windpark entstehen Zum Schutz der Feldlerche: Wieso weiße Planen für einen Windpark aufgestellt wurden
Auf den Feldern bei Münsingen im Kreis Reutlingen stehen zeltartige Konstruktionen. Sie sollen die geschützte Feldlerche vom Brüten abhalten. Bald werden dort Windräder gebaut.
Was man auch sehr schön schon beobachten kann, ist der Rotmilan. Der ist schon seit ungefähr zweieinhalb Wochen da. Ansonsten sind die Wintervögel, wie Kohlmeise oder Blaumeise et cetera, schon am Balzen. Auch die Amsel ist morgens schon richtig kräftig in Balzformation.
Ich war die Tage zufällig in der Nachbarstadt in Wiesbaden. Dort habe ich sogar schon junge Nilgans-Küken gesehen. Das ist extrem früh.
Diese Vögel sparen sich den langen Flug im Winter
SWR1: Stimmt es eigentlich, dass immer mehr Vögel auf die Vielfliegerei verzichten und im Winter hierbleiben?
Schönfeld: Ja, das ist immer mehr so. Aber nicht in dem Maße, denn die Strecken werden kürzer. Zum Beispiel der Kranich zieht nicht mehr komplett bis in die Extremadura. Sondern er bleibt teilweise auch in Frankreich. Je nachdem, wie das Nahrungsangebot ist, bleibt er wesentlich länger in Deutschland als früher.
Schönfeld: Vögel, die immer weniger zu finden sind
SWR1: Wenn Sie insgesamt auf die Vogelwelt in Rheinland-Pfalz schauen, ist der Bestand aus ihrer Sicht zufriedenstellend?
Schönfeld: Das kommt auf die Art an. Es gibt Arten, die sind immer stärker da. Ich komme in diesem Fall wieder auf den Kranich zurück. Die Bestände in Skandinavien und rund um den Ostseeraum sind in den letzten Jahren richtig gut gewachsen.
Gleichzeitig gibt es Vogelbestände, die immer mehr abnehmen. Wir nennen immer die Feld-, Wald und Wiesenarten, wie zum Beispiel Feldlerche oder auch Rebhühner und Goldammer, die früher zuhauf da waren. Oder auch der Kiebitz. Der nimmt immer mehr ab. Wenn man die früher sehr häufigen Arten betrachtet, wie den Haus- oder Feldsperling, die verschwinden aus der Feldflur und sind total rückläufig.
Das Gespräch führte Hanns Lohmann.