Fabian Wohlgemuth vom VfB Stuttgart

Fußball | Bundesliga

VfB Stuttgart: Fabian Wohlgemuth als stiller Baumeister des Höhenflugs

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AUTOR/IN
Michi Glang

Sportdirektor Fabian Wohlgemuth hat mit seinen Transfers das Gerüst für den Höhenflug des VfB Stuttgart gebaut. Für den 44-Jährigen offenbar kein Grund, ins Rampenlicht zu drängen.

Das hätte sich Fabian Wohlgemuth zu Beginn des Jahres sicher nicht träumen lassen: Der VfB Stuttgart geht als Dritter in die Winterpause und ist ein ernsthafter Kandidat für die Champions-League-Plätze.

Damals, im Januar, war das alles nicht abzusehen. Als Sechzehnter startete der VfB ins neue Jahr. Lange Zeit war offen, ob die Schwaben überhaupt in der Bundesliga bleiben. Was über die Relegation gegen den Hamburger SV gerade eben so gelang. Mit an Bord war da auch schon der neue Trainer Sebastian Hoeneß, der die bis dahin völlig verunsicherte Mannschaft zum Klassenerhalt führte.

Wohlgemuth landet beim VfB Stuttgart Volltreffer auf Volltreffer

Was folgte, war ein Transfer-Sommer, an den sie bei den Schwaben gerne zurückdenken. Angelo Stiller aus Hoffenheim geholt. Deniz Undav aus Brighton ausgeliehen. Maximilian Mittelstädt aus Berlin verpflichtet. Torhüter Alexander Nübel vom FC Bayern ausgeliehen - alles Volltreffer. Dazu Serhou Guirassy für neun Millionen Euro fest verpflichtet. Was ist die Steigerung von Volltreffer?

Wenige Wochen zuvor hatten sie beim VfB noch gerätselt, wie der Weggang der Integrationsfigur Wataru Endo denn kompensiert werden möge bei den bescheidenen zur Verfügung stehenden Mitteln. Wohlgemuth hat mit Stiller die perfekte Lösung gefunden. Und noch viel mehr: Weil auch so viele der anderen Neuzugänge passten, hat Wohlgemuth Trainer Hoeneß einen Kader zusammengestellt, der mit begeisterndem Fußball die Bundesliga entzückt.

VfB Stuttgart: Wohlgemuth stellte sich in der Krise

Was dabei besonders sympathisch ist: Wohlgemuth hat sich vor allem Anfang des Jahres immer wieder in der Öffentlichkeit gestellt, wenn es darum ging, zu erklären, warum der VfB denn schon wieder nicht gewonnen habe.

Seitdem der VfB-Zug im Sommer Fahrt aufgenommen hat, nimmt sich Wohlgemuth öffentlich gefühlt ein Stück weit zurück und überlässt den Protagonisten des Erfolgs die Bühne: Hoeneß und den Spielern, die für das erfolgreichste Halbjahr seit der Meisterschaft 2007 gesorgt haben. Wenn er sich öffentlich äußert wie nach dem 3:0 gegen den FC Augsburg, dann hebt er die Rolle von Trainer und Mannschaft für den sportlichen Höhenflug hervor.

Der VfB geht mit anderen Sorgen ins neue Jahr

Ganz ohne Sorgen geht Wohlgemuth nicht ins neue Jahr. Aber aus "Wie zum Teufel bleiben wir in der Bundesliga?" wird "Was zum Himmel machen wir, wenn Top-Torjäger Guirassy den VfB verlässt?' - eine deutlich angenehmere Fragestellung als Anfang 2023. Und eine, für die der VfB mit Simon Banza womöglich schon eine Lösung in der Hinterhand hat.

Im Sommer wird Wohlgemuth dann wieder den Baumeister für den VfB-Kader der Saison 2024/2025 geben müssen. Dann aber vielleicht für einen Champions-League-Teilnehmer statt für einen Abstiegskandidaten. Bis es so weit ist, hofft er darauf, dass er Hoeneß und sein Team weiter glänzen sehen kann.

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Michi Glang