Fußball | Bundesliga

Stürmersuche beim VfB köchelt - Wer könnte Guirassy ersetzen?

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Autor/in
Johannes Holbein

Torjäger Serhou Guirassy verlässt aller Voraussicht nach den VfB Stuttgart. Folgt Demirovic oder kocht Sportdirektor Fabian Wohlgemuth ein anderes Süppchen? Ein (nicht ganz ernst gemeinter) Blick in die Gerüchteküche.

Neun Tore in 37 Ligaspielen und die Spalte mit den Vorlagen ist ähnlich leer wie Jamal Musialas Teller, wenn im DFB-Quartier sein Leibgericht Maultaschen serviert worden war. Um jenen, ominösen Spieler auf der Torjägerliste der Ligue 1, der besten französischen Liga, zu finden, muss man weit nach unten scrollen.

Die Frage muss erlaubt sein: Das soll allen Ernstes der Nachfolger von Serhou Guirassy beim VfB Stuttgart werden? Der Nachfolger des Mannes, der die gegnerischen Abwehrreihen geknetet und gegrillt und dem VfB in der laufenden Saison 28 Treffer in 28 Spielen beschert hat, zwölf Mal sogar das 1:0? Der mit links, mit rechts, mit dem Kopf, wuchtig und gefühlvoll, aus dem Spiel und nach Standards traf, also - um es abzukürzen - auf alle erdenklichen Arten und Weisen?

Am Ende dieses Textes wird aufgelöst, um welchen Stürmer es sich handelt. Zunächst aber ein Blick in die brodelnde Gerüchteküche.

Stuttgart

Fußball | Bundesliga Guirassy verlässt laut Medienbericht den VfB Stuttgart

Der VfB Stuttgart muss womöglich den nächsten Abgang eines Leistungsträgers verkraften. Laut Medienbericht hat Top-Stürmer Serhou Guirassy den Verein über seinen Abschied informiert.

Sport kompakt SWR1 Baden-Württemberg

Wird Demirovic der Guirassy-Ersatz?

Der Angreifer, den viele VfB-Fans in Fabian Wohlgemuths Kochtopf (natürlich nur metaphorisch gemeint) sehen wollen, ist Ermedin Demirovic: 26 Jahre jung (fast auf den Tag genau zwei Jahre jünger als Guirassy), 1,85 Meter groß (zwei Zentimeter kleiner als Guirassy), 15 Tore (13 weniger als Guirassy) und 10 Vorlagen (acht mehr als Guirassy) in 33 Bundesliga-Spielen in der zurückliegenden Saison für den FC Augsburg.

Hinter Harry Kane, Guirassy, Lois Openda und Deniz Undav war Demirovic der fünftbeste Scorer der Bundesliga und damit Augsburgs Küchenchef, der die Europa-Pokal-Flamme zwischendurch auflodern ließ. Gut, am Ende wurde es ein etwas fade schmeckender elfter Platz, aber für diesen Brei waren auch andere Köche verantwortlich.

Demirovic hat für den VfB geschwärmt

Der bosnische Nationalspieler hat in Augsburg noch Vertrag bis Mitte 2026. Augsburgs Sportdirektor Marinko Jurendic hat aber bereits Würze in die Thematik gebracht, in dem er davon gesprochen hatte, dass grundsätzlich kein Spieler im Profigeschäft unverkäuflich sei und der FCA auf Einnahmen angewiesen sei.

Schmecken dürfte Demirovic ein Wechsel zum VfB allemal. Nachdem die Augsburger am Ende der Hinrunde beim VfB 0:3 verloren hatten, sagte der Stürmer: "Wenn ich ehrlich bin, bin ich in meiner Karriere auch noch nie so hergespielt worden. Auch nicht von den Bayern."

Sprüche wie diese kämen bestimmt auch bei Deniz Undav gut an. Demirovic und Undav könnten ein tor- und wortgewaltiges Duo bilden. Achso, fast vergessen, dazu müsste Undav natürlich erstmal bleiben.

EM-Scouting: Warum nicht Georges Mikautadze?

Nun muss davon ausgegangen werden, dass Demirovic nicht nur beim VfB auf dem Einkaufszettel steht und womöglich ein größerer Klub den Schwaben noch die Butter vom Brot nimmt, was zwangsläufig die Frage nach sich zieht, welche Pfeile der ausgekochte Wohlgemuth noch im Köcher hat. Einige zum Teil vor Wut kochende Fans machen sich ja bereits Sorgen, dass dessen Ofen doch nicht so heiß ist, wie er zu sein schien.

Wie schön, dass gerade die Europameisterschaft läuft und neben 85 Millionen Bundestrainern auch 85 Millionen Scouts ihren Senf dazugeben dürfen. Und so sind einige bei Spielen der georgischen Nationalelf auf den Geschmack gekommen. Wie wäre es mit Georges Mikautadze? Der 23-Jährige hat schließlich Geschichte geschrieben. Bei der 1:3-Niederlage gegen die Türkei erzielte er das erste georgische Tor bei einer Europameisterschaft.

Stuttgart

Fußball | Bundesliga Neue Spieler, neue Chance, neues Glück für den VfB Stuttgart?

Trotz des Einzugs in die Champions League verlassen mehrere Leistungsträger den VfB Stuttgart. Der Weggang von Spielern wie Ito, Anton oder Guirassy kann für den Vizemeister aber auch eine neue Chance sein, sagt SWR-Sportredakteur Kersten Eichhorn.

Was kocht Wohlgemuth?

Mikautadze ist nur 1,76 Meter groß, was laut einigen Transfermarkt-Experten nicht das Gelbe vom Ei sei, anderen aber total Wurst ist. Der Georgier hat in der zurückliegenden Saison für den FC Metz in der Ligue 1 13 Tore und vier Vorlagen in 20 Spielen gezaubert. Er ist also, was die reinen Zahlen angeht, allemal besser als der Stürmer, der am Anfang dieses Textes rätselhaft umschrieben wurde.

Und wer war damit jetzt eigentlich gemeint? Es handelt sich um niemand geringeren als Serhou Guirassy selbst und seine Leistungsdaten der Saison 2021/22, also eine Spielzeit bevor er zum VfB wechselte. Damals hatte er für Stade Rennes nicht einmal zweistellig getroffen, war längst nicht der Wunderstürmer, den Stuttgarts Fußball-Feinschmecker sich wünschten. Was das für die aktuelle Suche nach einem Ersatz lehrt? Dass ganz egal, wer es am Ende wird, ein Brise Geduld und ein Schuss Vertrauen vonnöten sein werden in den neuen Stürmer. Auch wenn man dem Braten nicht traut, könnte er am Ende ja doch ganz gut schmecken.

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Johannes Holbein

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