Der 1. FC Kaiserslautern trifft am kommenden Samstag im Finale des DFB-Pokals auf Bayer Leverkusen (20:00 Uhr, live im Ersten, im Liveticker und im Audiostream auf sportschau.de). Damit den Pfälzern gegen die Über-Mannschaft der Saison eine Sensation gelingen kann, braucht es einen perfekten Tag. Dabei wird allen voran die Defensive gefordert sein.
Sinnbildlich für den begeisternden Offensiv-Fußball der Leverkusener steht Florian Wirtz. Mit seinen gerade einmal 21 Jahren ist er der Fixpunkt im Angriff der Mannschaft von Trainer Xabi Alonso. In 47 Pflichtspielen in dieser Saison hat er 18 Tore erzielt und sagenhafte 20 Treffer vorbereitet.
Wirtz alleine ist ein Vielfaches des FCK-Kaders wert
Ausgerechnet der FCK, der nur knapp den Abstieg in die 3. Liga verhindert hat, will nun versuchen, diese Power einzudämmen. Es wird eine Mammutaufgabe, das zeigt schon ein Blick auf die Zahlen. Wirtz' Marktwert wird auf 110 Millionen Euro geschätzt, das ist mehr als vier mal so viel wie der gesamte FCK-Kader wert ist.
Entscheidend ist aber auf dem Platz. Und da ist gar nicht so einfach vorherzusehen, welcher FCK-Profi wo auf Wirtz treffen könnte. In der Schlussphase der Bundesliga-Saison wurde der angeschlagene Nationalspieler häufig geschont, kam dann von der Bank und wurde auf diversen Positionen in der Offensive eingesetzt.
Am wohlsten fühlt sich Wirtz jedoch auf der linken Angriffsseite. Für den FCK ist anzunehmen, dass Trainer Friedhelm Funkel auf eine eher defensive Grundordnung setzen wird. Das könnte eine Dreierkette mit zwei auf Absicherung bedachten Schienenspielern sein.
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Zimmer und Touré mit viel Erfahrung im FCK-Kader
Almamy Touré als rechter Part in einer Dreierkette und Jean Zimmer auf der Außenbahn könnten zwei Kandidaten sein, um die Kreise von Wirtz einzuengen. Für beide spricht eine intensive Zweikampfführung und die Erfahrung. Zimmer stand bereits im März 2015 auf dem Feld, als der FCK als Zweitligist im Achtelfinale bei Bayer Leverkusen antrat und den großen Favoriten in die Verlängerung zwang. Damals stand es am Ende 0:2, die Bayer-Torschützen hießen Stefan Kießling und Hakan Calhanoglu. Mit großen Namen hat der FCK-Kapitän also Erfahrung.
Touré hat sogar noch eine Etage höher reüssiert. Mit Eintracht Frankfurt gewann der Defensivmann 2022 die Europa League, stand dabei im Endspiel gegen die Glasgow Rangers über 120 Minuten auf dem Platz und bot eine starke Vorstellung. Für eine Kombination Zimmer/Touré spricht auch, dass die beiden in dieser Konstellation beim 3:1-Sieg bei Holstein Kiel auf dem Platz standen - einem Spiel also, in dem auch der Gegner deutlich favorisiert war.
FCK besiegte Favorit Leverkusen schon 2014 im DFB-Pokal
Gleichzeitig werden nicht nur Zimmer und Touré dem Nationalspieler über den Weg laufen. Der 21-jährige Wirtz ist offensiv kaum zu greifen, lässt sich fallen, zieht ins Zentrum oder wechselt den Flügel. Eine Konzentration alleine auf Wirtz ist also nicht zielführend. Zumal Leverkusen im Angriff auf gleich ein halbes Dutzend überragender Offensivspieler zurückgreifen kann.
Stattdessen müssen es die Roten Teufel im Kollektiv lösen. Um wirklich in Reichweite der Sensation zu kommen, braucht der FCK als Team eine Ausnahmeleistung. Wenn Florian Wirtz und Co. einen schwächeren Tag erwischen würden, wäre das sicher auch hilfreich. Dann kommt es am Ende vielleicht so wie im Viertelfinale 2014, als der FCK mit 1:0 nach Verlängerung in Leverkusen siegte. Der Torschütze in der 114. Minute hieß Ruben Jenssen. Und keine Angst vor großen Namen: Damals stand mit Heung-Min Son (Tottenham Hotspur) ebenfalls ein kommender internationaler Top-Star auf dem Rasen.
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