Hans-Peter Briegel und Sepp Stabel haben viel erlebt am Betzenberg. Gemeinsam mit dem aktuellen Trainer Friedhelm Funkel traten sie 1981 mit den Roten Teufeln im Pokalfinale gegen Eintracht Frankfurt an - Briegel und Funkel auf dem Platz und Ex-Keeper Stabel als Co-Trainer von Kalli Feldkamp auf der Bank. Das Spiel ging mit 1:3 verloren, mehr als der Ehrentreffer von Reiner Geye in der Schlussminute war damals nicht drin für den FCK.
43 Jahre später sind die Lauterer am Samstag (20:00 Uhr, live im Ersten, im Liveticker und im Audiostream auf sportschau.de) der klare Underdog. Das ist sowohl Briegel als auch Stabel klar. Und doch hoffen beide wie jeder FCK-Fan insgeheim auf das Wunder von Berlin.
FCK: Briegel baut auf Funkels Erfahrung
Briegel setzt beim Finale am Samstag seine Hoffnung auf die Erfahrung von Trainer Funkel. "Natürlich weiß er, wie solche Spiele ablaufen", sagte er im Gespräch mit SWR Sport. "Das sind besondere Spiele. Die Mannschaft ist besonders motiviert." Die FCK-Profis könnten vor einem Millionenpublikum zeigen, was sie "kämpferisch, läuferisch und spielerisch alles drauf haben", hofft Briegel durch die große Bühne auf einen Schuss extra Motivation.
Auch Stabel hofft auf eine topmotivierte FCK-Truppe - und drei Tage nach der Europa-League-Finalpleite gegen Atalanta Bergamo auf eine erneute Schwäche der Bayer-Überflieger. "Mit Sicherheit ist Leverkusen eine der besten Mannschaften in Europa im Moment. Aber sie müssen nicht ihren besten Tag haben. Und wir müssen einen Tag haben, wo jeder 100 Prozent bringt. Dann ist alles machbar", sagte der 75-Jährige.
Der FCK muss gegen Leverkusen über sich "hinauswachsen"
Briegel baut darauf, dass Funkel das Team perfekt einstellt. Dem Vize-Weltmeister von 1986 ist bewusst, dass Leverkusen in der Form der letzten Wochen kaum zu besiegten ist. Und dennoch: "Wenn wir über uns hinauswachsen, wovon ich sogar ausgehe, dann hoffe ich, dass wir zumindest mal lange die Null halten und dann doch vielleicht das eine oder andere passiert im Leverkusener Strafraum."
Klar ist aber auch: Bleibt die erhoffte Leistungsexplosion der Roten Teufel aus, wird es mit dem Titelgewinn nichts werden. "Wenn wir nicht über uns hinauswachsen, dann haben wir keine Chance", so Briegel: "Ich will, dass das Spiel spannend bleibt und wir noch in der Halbzeitpause darüber reden, wie es ausgeht."
Ein Pokalsieg zum Abschied von Funkel wäre laut Briegel "ein großer Traum". Dabei setzt der 68-Jährige auch darauf, dass sich die Spieler der historischen Chance bewusst sind: "Für viele wird es das einzige Mal sein, dass sie in einem Endspiel stehen."