Es war aufgrund der doch sehr angespannten Wetterlage etwas schwerer als erwartet, vor dem Rückrundenstart noch einmal einen der Verantwortlichen im SWR Sport Podcast "Nur der FCK" etwas ausführlicher zu befragen. Der vielbeschäftigte Geschäftsführer Thomas Hengen hatte schließlich noch ein Zeitfenster gefunden - und er hatte viel zu erzählen. Zunächst ging der Blick noch einmal zurück nach Belek, wo der FCK fast schon traditionell sein Winter-Trainingslager aufgeschlagen hatte: "Es war ein hartes und intensives Trainingslager, da ging es um Grundlage, um Automatismen und um die Integration der neuen Spieler."
Kader "runderneuert" - Terrence Boyd nicht mehr dabei
Gleich fünf neue Spieler haben Thomas Hengen und der technische Direktor Enis Hajri in der Pause bislang verpflichtet, dem stehen die beiden Abgänge Lex Tyger Lobinger zum VfL Osnabrück und Terrence Boyd zum Drittligisten SV Waldhof Mannheim gegenüber. Ein Wechsel, der für viele Schlagzeilen sorgte: "Wir hatten proaktiv nicht daran gedacht, dass er uns verlassen sollte", betont Thomas Hengen nochmals, Boyd habe immerhin 15 Spiele gemacht in der Vorrunde, mehr als manch anderer. Doch das muss, so Hengen weiter, "jeder Spieler für sich selbst entscheiden". Bis zum Ende der Transferperiode am 1. Februar könnte es durchaus noch weitere Verschiebungen im Kader geben. Derzeit stehen 30 Spieler auf der Gehaltsliste. Zum einen wäre es denkbar, dass der ein oder andere "Unzufriedene" den Verein noch verlässt, was nach Österreich bis zum 6. oder in die Türkei sogar noch bis zum 9. Februar möglich wäre. Wobei es dazu auch Angebote geben müsste. Zum anderem könnte es aber auch nach der Verpflichtung der Herren Ronstadt, Stojilkovic, Simakala, Abiama und Kaloc durchaus noch einen weiteren Neuzugang geben.
"Du musst das Handy immer anhaben, der Akku muss voll sein"
"Wir sind immer am Markt und am Ohr", sagt Thomas Hengen, der sein Mobiltelefon stets eingeschaltet und vollgeladen in Reichweite hat. Dass personell etwas passieren musste nach der Negativserie, war klar. "Wir wären ja fahrlässig mit der Situation umgegangen, wenn wir auf Platz 15 gesagt hätten, wir machen so weiter und sind zufrieden mit dem Leistungsstand", so Hengen und ergänzt: "Wir wollen und wir müssen auch den Leistungsdruck von innen noch verstärken, um noch mehr aus den Jungs herauszukitzeln." Die Bereitschaft, auch einmal über die Schmerzgrenze zu gehen, die hat nicht nur der frühere Profi Thomas Hengen häufiger vermisst.
FCK: Geblendet durch die Spektakel
"Vielleicht war der ein oder andere geblendet durch die Spektakel - aber mir ist ein dreckiges 1:0 lieber als ein 3:3. Beim 1:0 habe ich drei Punkte, beim 3:3 nur einen." Wobei ein Punkt zum Rückrundenauftakt beim FC St. Pauli wohl bereits als Erfolg verbucht werden würde. Das Ziel für die restlichen Spiele formuliert Thomas Hengen ungewohnt konkret, unabhängig vom Ausgang der Partie in Hamburg: "Es sind 17 Spiele, dass heißt es sind 51 Punkte zu vergeben", sagt er, "davon sollten wir mindestens die Hälfte holen, dann sind wir sicher in der Liga und du kannst weiter planen."
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Bonusspiel für den FCK im DFB-Pokal bei Hertha BSC
Eingebettet in des schwere Auftaktprogramm mit den Begegnungen in St. Pauli, gegen Schalke 04 und beim starken saarländischen Aufsteiger in Elversberg ist der Ausflug ins Berliner Olympiastadion. Bereits über 10.000 Tickets haben sich die FCK-Fans für das DFB-Pokal-Viertelfinale am 31. Januar bei Hertha BSC gesichert: "Nicht nur aus sportlicher, sondern auch aus finanzieller Hinsicht ein wichtiges Spiel. Und wenn man die Konstellation in diesem Jahr sieht, das ist schon ein großer Anreiz und auch eine große Möglichkeit, weit zu kommen." Im Vordergrund steht aber natürlich das Abschneiden in der Zweiten Liga. Und hier ist Thomas Hengen überzeugt, dass der FCK - auch mit Hilfe der Unterstützung seiner Fans, die Wende schaffen wird: "Der FCK war immer stark, wenn er zusammengerückt ist und zusammengehalten hat. Deswegen bin ich überzeugt, dass wir, wenn wir alle an einem Strang ziehen, einen sicheren Platz in der Liga erreichen werden."
Ungewöhnliche Esskultur
Zum Schluss wollen wir noch das Geheimnis der doch etwas ungewöhnlichen Vorliebe auf dem Mittagstisch von Thomas Hengen lüften. In der Rubrik "Das Betze-Freunde-Buch" stellen wir unseren Podcast-Gästen unter anderem auch die Frage nach ihrem Lieblingsessen. Was bislang bei einer internationalen Truppe zu durchaus sehr interessanten Antworten geführt hat. Was sich bei der des FCK-Geschäftsführers fortsetzt. Konnte wir bei "Sauerbraten" noch voll mitgehen, ließ uns die Beilage "Pommes mit dicker, brauner Soße" doch etwas verwirrt zurück. Aber wir sind ja offen für alles. In diesem Sinne 'Guten Appetit und viel Erfolg in der Rückrunde'.