Viele Jahre hatte Dietmar das alte Bergmannshaus seines Uropas vermietet. Doch dann beschloss er, gemeinsam mit seiner Frau Susanne selbst dort einzuziehen und hier ein Atelier einzurichten. Das Haus im saarländischen Neunkirchen sollte für das erfolgreiche Künstlerehepaar nicht nur der Alterssitz werden. Sie wollten es auch zum Zentrum ihres künstlerischen Schaffens machen.
Bergmannshaus des Urgroßvaters ist über 100 Jahre alt
Dafür haben sie das alte Backsteinhaus, das Dietmars Urgroßvater Friedrich 1902 erbaut hat, umfangreich modernisiert. Die besonderen Eigenheiten des typisch saarländischen Bergmannshauses haben sie dabei aber bewahrt. So treffen in ihren vier Wänden nun moderne Kunst, farbige Wände und italienische Möbel auf alte Hüttengeschichte.
Flair des Arbeiterhauses soll erhalten bleiben
Die für ein Arbeiterhaus ungewöhnlich hohen Decken, der Stuck, Kassettentüren, Terrazzo- und Dielenböden spiegeln dabei den Stolz der damaligen Bergleute wider. All dies haben Dietmar und Susanne weitestgehend im Originalzustand erhalten.
Ehepaar pflanzt im Nutzgarten wieder Gemüse an
Auch der 130 Meter lange Garten hinter dem Haus haben die beiden wieder hergerichtet. Den Bergleuten diente er damals üblicherweise zur Selbstversorgung. Dietmar und Susanne bauen heute hier wieder Gemüse an.
Zweiter Stock zum Atelier ausgebaut
Besonders spektakulär ist dabei ihr neu geschaffenes Atelier im ersten Stock des Hauses. Früher war hier nur ein Dachboden. Aber die beiden Künstler haben daraus einen Raum geschaffen, in dem sie ihrer Malerei nachgehen können.
Glücksschwein auf dem Dach
Das riesige Gitter an der Wand dient zugleich als Betrachtungs- und Präsentationsfläche. Vor allem dann, wenn sie andere Kunstschaffende oder Kaufinteressierte in ihrem Atelier begrüßen. Gekrönt wird das Backsteinhaus von einem lebensgroßen goldenen Schwein auf dem Dach. Für Dietmar und Susanne das Symbol für erhofftes Glück.
Kunst schaffen im neuen Zuhause
Dietmar Gross, geboren 1957 im saarländischen Bexbach, gilt als ein bedeutender Vertreter des phantastischen Realismus. In seiner Kunst nutzt er die Technik der alten Meister. Dabei greift er Themen aus der Kunstgeschichte und der Mythologie auf, verfremdet diese dann aber ironisch. Eines seiner zentralen Motive ist dabei das Leid von Mensch und Tier.
Seine Frau Susanne Gross, geboren 1967 in Hannover, ist eine Vertreterin der realistischen Malerei. Sie arbeitet häufig mit Pastellfarben. Seit dem Umzug in das Haus in Neunkirchen hat sie nun einen großen Nutzgarten. Dies schlägt sich in ihrem künstlerischen Schaffen nieder. Die Entwicklung der Pflanzen über das Jahr hinweg verarbeitet sie in ihren Bildern.