Nachhaltiges Bauen mit regionalen Materialien
Nachhaltigkeit ist Jürgens Thema: Schon 2004 setzte er beim Hausbau im Ökodorf Sieben Linden auf natürliche und regionale Bau-Materialien. Die Bäume für Jürgens selbstgebautes Holzhaus stammen aus dem nahegelegenen Wald, das Stroh von lokalen Bauern, und der Lehm für die Außenwände kommt direkt aus einer Grube hinter dem Haus.
Möbel vor dem Sperrmüll gerettet und wiederverwendet
Auch beim Innenausbau des Hauses achtete Jürgen auf Nachhaltigkeit, Wiederverwerten und Recycling. So finden sich im Bad des Holzhauses Waschbecken, Wasserhähne, Spiegel und Steckdosen, die Jürgen bei der Renovierung eines Krankenhauses vor der Müllhalde gerettet hat.
Gemeinsam geplant, nachhaltig gebaut
Den Hausbau hat Jürgen damals mit knapp 40 anderen Leuten aus dem Ökodorf geplant. Dank seiner Schreiner-Ausbildung, die er vor dem Medizinstudium absolvierte, entstand ein solides und nachhaltiges Holzhaus mit drei Etagen für sich und andere Menschen im Ökodorf Sieben Linden.
Ein Leben für Nachhaltigkeit und Gemeinschaft
Schon immer wollte Jürgen etwas Gutes schaffen und nachhaltige Ideen unterstützen. Als Arzt in der Geburtshilfe, Vater und auch als Baumeister im Ökodorf Sieben Linden lebt er seinen Traum von einem ökologischen Leben und Gemeinschaft. Bereits Ende der 90er hörte er von diesem alternativen Wohnprojekt in Sachsen-Anhalt, das günstiges Bauland bot und sich auf Nachhaltigkeit konzentrierte. Sieben Linden in der Altmark ist eines des ersten Ökodörfer Deutschlands.
Ökologischer Fußabdruck ist deutlich niedriger
Das Ökodorf Sieben Linden steht heute als Modell für Nachhaltigkeit, umweltbewusstes Wohnen und ökologisches Bauen. In den frühen 2000ern lebten hier rund 30 ökologische Pioniere, deren Alltag wissenschaftlich begleitet wurde. Eine Studie der Universität Turin aus dem Jahr 2014 zeigte, dass der ökologische Fußabdruck der Bewohner nur 27 Prozent des deutschen Durchschnitts betrug, eine beeindruckende Bilanz für das nachhaltige Dorf.
150 Bewohner teilen Gemeinschaft und ökologische Werte
Heute leben knapp 150 Menschen im Ökodorf Sieben Linden. Jürgen teilt sein selbstgebautes Holzhaus mit zehn weiteren Erwachsenen und einem Kleinkind. Drei davon wohnen zum Teil aber auch außerhalb des Haupthauses in Bauwägen. Auch Mitbewohner Johannes verbringt die Nächte lieber draußen in der Natur in seinem „Iglu“ – einem Geodom aus Holzlatten und Gewächshausfolie. Er findet es hier im Garten einfach gemütlicher und naturverbundener. Zum Leben und Arbeiten, und im Winter auch zum Aufwärmen, kommt er morgens wieder ins Haus.
Gemeinschaftliches Wohnprojekt inspiriert andere
Das Ökodorf Sieben Linden inspiriert durch seinen Fokus auf gemeinschaftliches Leben und Nachhaltigkeit. Jürgen und die anderen Bewohner zeigen, wie man seinen Lebensstil umweltschonend und ökologisch gestalten und wie ressourcenschonender Hausbau und nachhaltiges Wohnen aussehen kann.