Rot, grün, blau, lila, gelb – Erika, Willi und ihre drei Jungs haben ein einzigartiges buntes Zuhause. Sie haben eine alte Scheune auf dem Grundstück von Erikas Eltern selbst umgebaut. Bei der Farbgestaltung war die junge Familie dabei sehr mutig.
Erikas Traum eine alte Scheune
Schon lange war es Erikas Traum eine alte Scheune oder ein Loft umzubauen. Dabei schwebte ihr immer eine Kombination aus Altem und Modernem vor. Nach dem Tod ihres Vaters 2019 entschied die Familie, in die Nähe der Mutter zu ziehen. Auf dem Familiengrundstück befand sich noch eine alte Scheune, die sie umbauen wollten. Dass Ausbau und Sanierung vier Jahre dauern würden, ahnten sie damals nicht.
Bunte Häuschen innerhalb der Scheune
Für ihr Umbauprojekt suchte die junge Familie nach kreativer Unterstützung und fragte einen Bekannten, der Architekt ist. Er und seine Kollegen aus dem Büro Piertzovanis-Töws in Basel sahen direkt das Potential der alten, maroden Scheune. Ihre Idee: statt Wände einzuziehen, wollten sie in sich geschlossene kleine Häuschen in den großen, offenen Raum setzen. Sie schlugen außerdem vor, viel mit Farbe zu arbeiten. Willi und Erika ließen sich auf das Farbexperiment ein.
Möglichst viel selbst machen
Um die Kosten gering zu halten, wollten die beiden beim Umbau möglichst viel selbst machen. Das Architekturbüro half mit detaillierten Bauanleitungen, dennoch dauerte der gesamte Umbau vier Jahre, in denen Erika und Willi all ihre Freizeit in den Scheunen-Ausbau steckten.
Erika ist eigentlich Physiotherapeutin, Willi arbeitet als Projektmanager – beide sind also überhaupt nicht vom Fach, was handwerkliches Arbeiten angeht. Die Bau- und Streicharbeiten in Eigenleistung waren daher ein Kraftakt für die gesamte Familie, doch nur so konnten die beiden ihren Wohntraum realisieren. Im Herbst 2023 konnten sie schließlich einziehen.
Angepasst an den Alltag der Familie
Erika und Willi lieben das „Haus in Haus“-Konzept. Die bunten Häuschen mit extravaganten Farben sind ihre Zimmer. Sehr besonders ist das Schlafzimmer, dort haben sie sich einen Whirlpool und einen Beamer mit Leinwand eingebaut.
Originell ist auch das Loch in der Decke der Waschküche, so besteht eine direkte Verbindung zum Kinderbereich. Die Schmutzwäsche der Kinder kann damit aus dem Zimmer quasi direkt vor die Waschmaschine geworfen werden. Sehr praktisch. Insgesamt haben Erika und Willi für ihre drei Söhne auf eine sehr kindgerechte Gestaltung geachtet.
Ihren Mut bei der Farbgestaltung haben Erika und Willi nicht bereut. Auch wenn sie bei manchen Farbvorschlägen erst skeptisch waren, wie bei dem komplett in dunkelblau gehaltenen Schlafzimmer. Mittlerweile lieben sie die ganz besondere Atmosphäre, die von den unterschiedlichen Farben ausgeht.
Herausforderung Denkmalschutz
Da die Familie wegen des Denkmalschutzes keine Solaranlage verbauen durfte, heizt sie mit einer Pelletsheizung. Für Wärme sorgt außerdem die Fußbodenheizung. Und wenn das nicht reicht, wird der Kamin angemacht. An der Innenwand ist eine Dämm-Wand mit 180 Millimetern hochgezogen. Das Dach ist mit einer Aufsparrendämmung von 240 Millimetern gedeckt.
Der Boden ist gedämmt und so verdichtet und ausgestopft, dass die Kältebrücken – so gut wie möglich – minimiert wurden. Die Familie sagt, dass das durch das Fachwerk und die alten Balken nicht zu hundert Prozent möglich war, sie es aber auch bei Minusgraden schön warm hat.
Leben umringt von Familie
Auf dem Grundstück, wo sich auch die Scheune befindet, leben außerdem noch Erikas Mutter, aktuell drei ihrer Geschwister mit Partnern und Kindern. Einer der Brüder baut gerade ein weiteres Gebäude aus, das ebenfalls auf dem Grundstück steht und in dem sich sogar noch ein Mühlrad befindet – er setzt dabei übrigens auf denselben Architekten.
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