Franziska hat ihren elterlichen Betrieb übernommen. Sie sitzt im Landesschau-Studio und lacht in die Kamera.

Familiäre und finanzielle Krise

Franziska rettet ihr Familienunternehmen, doch die Familie zerbricht am Streit

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Stefanie Molitor
Stefanie Molitor

Nach diesen sieben Jahren und nach dieser intensiven Zeit kann ich heute sagen: Egal was kommt – mich erschüttert nichts mehr.

Familiäre und Finanzielle Krise

1986 gründet Franziskas Vater ein Lasertechnikunternehmen, das Franziska 2016 als Nachfolgerin in zweiter Generation von ihren zwei Brüdern übernimmt. Mit weitreichenden Folgen: Je tiefer Franziska in die Struktur des Unternehmens einsteigt, desto stärker spürt sie: Hier läuft was schief. Wegen ungünstiger Verträge und nicht gedeckter Pensionsansprüche ihrer Eltern ist die finanzielle Belastung enorm, dem Betrieb droht die Zahlungsunfähigkeit. Franziska ist klar: „Wenn ich nicht handle, ist alles weg – auch die Arbeitsplätze.“  

Insolvenz als letzter Ausweg: Eine Zerreißprobe für Franziska 

Sie lässt sich beraten und sieht letztlich keinen anderen Weg, als in die Insolvenz in Eigenverantwortung zu gehen. Gegen den Willen ihrer Eltern, die sogar gerichtlich gegen Franziska vorgehen. In den sozialen Medien wird sie zur Zielscheibe. „‚Kaum hat sie den Chefposten, macht sie schon eine Insolvenz.‘ – Ich wurde ziemlich in der Luft zerrissen. Es war nicht schön.“ Auch die Belegschaft ist lange nicht von Franziskas Plänen überzeugt. Sie spricht mit Mitarbeitenden, Gläubigern, Banken, Juristen, Steuerexperten, Ingenieuren. Erneuert den Maschinenpark, optimiert interne Prozesse, modernisiert die Organisation immer nach dem Motto „Augen zu und durch“.  
  

Raus aus der Krise: Von Unternehmerin zur Hofbesitzerin

Am Ende rettet die 35-Jährige mit diesem drastischen Schritt das Unternehmen. Es schreibt mittlerweile wieder schwarze Zahlen, der Großteil der Arbeitsplätze blieb erhalten. Im Gegensatz zu ihrem Familiengefüge: Der Kontakt mit der Familie bricht komplett ab, ihre Ehe geht in die Brüche. 2023 ist Franziska gesundheitlich so am Ende, dass sie überlegt, die Firma zu verkaufen. Letztendlich entscheidet sich dafür, sich aus der Geschäftsführung zurückzuziehen, aber als Gesellschafterin zu bleiben. Sie will sich ihrem Kindheitstraum widmen: einem eigenen Bauernhof, den sie zu einem Westernreiterhof umgestalten will.

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