Man hat solche Schauergeschichten vielleicht schon einmal gehört, dass irgendwelche Bewegungen während einer Organentnahme plötzlich aufgetaucht sind. Der Hintergrund ist aber recht einfach: Wenn man einen Menschen kräftiger berührt, dann kann es sein, dass der Körperstamm – Arme und Beine sind da eingeschlossen – reflexartige Bewegungen zeigt.
Jeder Mensch hat Reflexe, und das Rückenmark an sich schließt den Reflexbogen. Das heißt, wenn man eine Sehne am Arm ein bisschen kräftiger berührt oder wenn man auch am Bauch eine Berührung kräftiger Art durchführt, dann kann es sein, dass Muskeln, die diesem Reflexbogen zugeordnet sind, eine Zuckung zeigen.
Gehirntoter Mensch kann keine Schmerzen empfinden
Aber das ist keine bewusste Bewegung des Patienten, sondern ist eher mit einer Reflexsituation zu vergleichen, wie sie auch Insekten zeigen können. Das Hirn ist trotzdem tot und der Patient kann Schmerzen, wenn man ihn jetzt schneidet, nicht realisieren.
Die Wahrnehmung von Schmerz findet ja nicht auf der Ebene des Reflexbogens und auf der Rückenmarksebene statt, sondern die Wahrnehmung von Schmerz findet eindeutig im Gehirn statt. Und da das Gehirn in allen Arealen funktionsuntüchtig ist, kann der tote Mensch keine Schmerzen empfinden.
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