Gut zu wissen

Geld sparen beim Girokonto

Stand
Autor/in
Rainer Thienel

Wer einmal ein Girokonto bei einer Bank hat, bleibt häufig auch dabei. Dabei kann sich der Vergleich lohnen, denn die Gebühren unterscheiden sich erheblich. Hier einige Tipps, wie Sie beim Girokonto Geld sparen können.

Wie viel kann ich beim Wechseln des Girokontos sparen?

Im Schnitt zahlen Kontoinhaber in Deutschland 119 € pro Jahr. Mit manchen Kontomodellen kommt man aber auch schnell auf 300 € und mehr. Günstige Konten sollten aber nicht mehr als 60 € pro Jahr kosten - wenn überhaupt, denn es gibt nach wie vor zahlreiche Gratis-Konten oder zumindest deutlich günstigere Anbieter. Dabei sollte man aber auch Nebenkosten wie die Gebühren für Bankkarte oder Debitkarte berücksichtigen, die zu jedem Girokonto dazugehört.

Wie aufwändig ist ein Wechsel der Bank?

Die Abwicklung ist weit weniger aufwändig, als viele befürchten. Die neue Bank hilft beim Wechsel, und die alte Bank ist ebenso verpflichtet, den reibungslosen Wechsel zu ermöglichen. Wenden Sie sich also an die neue Bank und leiten Sie den sogenannten Kontowechsel via. “Kontowechselhilfe” in die Wege. Hierzu haben Sie einen gesetzlichen Anspruch (Kontenwechselhilfe nach §21 Zahlungskontengesetz). Wenn der Wechsel nicht reibungslos klappt, dann haftet die Bank.

Auf welche Konditionen muss ich achten, wenn ich Girokonten vergleiche?

Hier sollte man immer das Gesamtpaket berücksichtigen. Welche Dienstleistungen rund ums Girokonto nutze ich denn überhaupt und wo entstehen für mich welche Kosten?

  • Kosten für beleghafte Buchungen
  • Kosten für beleglose Buchungen
  • Kosten für Karten (Girocard oder Kreditkarte)
  • Kosten für Bargeldabhebungen
  • Kosten für Überziehungen

Wer hier keinen Überblick hat, kann bei der Bank eine sogenannte “Entgeltaufstellung” anfordern. Hier sind sämtliche entstandene Kosten in einem bestimmten Zeitraum übersichtlich aufgeschlüsselt. Die Bank muss Kunden diese einmal pro Jahr kostenfrei bereitstellen.

Es gibt immer noch gebührenfreie Girokonten - häufig bei Direktbanken. Wo ist der Haken?

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Die Auswahl der Banken mit gebührenfreien Girokonten ist begrenzt. Filialbanken bieten dies häufig nicht an, da sie durch die Filialen eine andere Kostenstruktur haben. Aber auch Direktbanken knüpfen gebührenfreie Girokonten häufig an Bedingungen wie einen monatlichen Mindestgeldeingang. Es hängt immer davon ab, welche Dienstleistungen der Bank ich in Anspruch nehmen möchte oder nicht. Und wenn ich persönliche Beratung möchte, führt häufig eh an der Wahl einer Filialbank kein Weg vorbei.

Wo lauern Fallen bei sonstigen Gebühren?

Besonderes Augenmerk sollte man auf Kosten legen, die je Buchungsposten entstehen. Das müssen nicht nur Überweisungen sein, mitunter Berechnen Banken auch für Lastschriften oder Zahlungen mit der Girocard Gebühren. Wenn man häufig mit Karte bezahlt, kann da schnell auch eine ordentliche Summe zusammenkommen. Und auch für Debitkarte oder Kreditkarte verlangen Banken häufig Geld. Wenn man häufig ins Ausland fährt, spielen auch die Kosten beim Einsatz der Karten außerhalb Deutschklands eine Rolle. Und auch im Inland können Bargeldverfügungen Geld kosten.

Wie komme ich bei einer Direktbank an Bargeld?

Da eine Direktbank über keine Filiale verfügt, klappt das meistens nur am Automaten. Häufig kann man dafür aber kostenfrei die Kreditkarte benutzen und muss nicht, wie bei Filialbanken üblich, eine Gebühr bezahlen, wenn man an einem Geldautomaten Geld abhebt, der nicht zur eigenen Bankengruppe oder Sparkasse gehört. Immer beliebter ist auch, sich an der Supermarktkasse Geld auszahlen zu lassen. Das bieten immer mehr Einzelhändler an und wird immer wichtiger, da es immer weniger Geldautomaten gibt. Auch viele Filialbanken haben keine Kasse mehr. Auch dort gibt es Bargeld nur noch am Automaten. Die Verfügung an Automaten hat aber Grenzen, wenn man mal einen höheren Betrag in bar abheben möchte, da hilft eventuell die Rücksprache mit der Bank und vorübergehende Anhebung der Obergrenze für Bargeldverfügungen.

Wo bekomme ich Übersicht über Angebote verschiedener Banken?

Im Netz findet man diverse Vergleichsplattformen, die jedoch weitgehend von Provisionen leben, und damit nur eingeschränkt neutrale Angebote machen. Häufig fehlen einige Banken in der Übersicht. Eine unabhängige Übersicht bekommt man beispielsweise auf der Seite der Bafin, der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht: www.bafin.de

Im Studio: Thomas Beutler, Verbraucherzentrale Saarland

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