Ekel-Alarm bei Kaffee-Vollautomaten
Kann Kaffee aus Vollautomaten gesundheitsschädlich sein?
Problemstellen bei Vollautomaten
Diese Vollautomaten sind schwer selbst zu reinigen
Ekelfund: Kakerlaken & Würmer im Vollautomaten
Laboruntersuchung: Vollautomaten im Test
So keimbelastet sind Vollautomaten
Bakterien mit Gesundheitsrisiko im Vollautomaten
Wie viele Keime gelangen in unseren Kaffee?
Testergebnis: DeLonghi und Miele mit Bakterien im Kaffee
So vermeidet man Schmutz, Schimmel & Bakterien im Vollautomaten
Frisch gebrühter Kaffee aus dem schicken Vollautomaten - doch auch wenn die Kaffeemaschine von außen glänzt, kann es beim genaueren Hinschauen im Inneren der Maschine zu bösen Überraschungen kommen.
Ekel-Alarm bei Kaffeevollautomaten
Schmutz, Ablagerungen und Schimmel - in manchen Haushalten finden sich sogar Würmer und Kakerlaken in den Maschinen.
Das belegt unser Test von zwölf verschiedenen Kaffee-Vollautomaten. Alle befinden sich zu dem Zeitpunkt im Gebrauch. Zum Teil finden wir Keime auch im gebrühten Kaffee.
Kann Kaffee aus Vollautomaten gesundheitsschädlich sein?
Tobias Stammer wartet und repariert beruflich Kaffee-Vollautomaten. Er hat schon “alles” gesehen - auch die Tierchen. Findet er in den Maschinen Schimmelsporen, greift er direkt zu Atemmaske und Handschuhen. Diese Schutzmontur ist dann sogar Pflicht - zur eigenen Sicherheit.
Doch bis die Reparateure im Einsatz sind, ist in einigen Fällen schon viel Kaffee geflossen, der mit dem Schimmel in Kontakt gekommen war.
Problemstellen bei Kaffee-Vollautomaten
Die Auslässe der Maschinen zählen zu den bekannten Problemstellen. Hier verbleiben die Kaffeereste am Ende, werden fest und sammeln sich an. Das kann schnell unhygienisch werden.
Doch auch im Innenraum der Maschinen gibt es oft schwer zu reinigende Stellen. In den Ablagerungen, die sich dann bilden, können sich Keime bilden und vermehren.
Diese Kaffee-Vollautomaten sind schwer selbst zu reinigen
Bei Maschinen mit fest verbauten Brühgruppen kommt der Verbraucher an wesentliche Teile nicht ran, um dort gründlich zu reinigen. Dafür gibt es integrierte Reinigungsprogramme.
Aber auch bei Geräten mit herausnehmbarer Brühgruppe gibt es Stellen, die schwer bis unmöglich zu reinigen sind. Laut unserem Kaffeemaschinen-Experten helfe da nur die Wartung durch Fachpersonal.
Ekelfund: Tiere wie Kakerlaken und Würmer im Kaffee-Vollautomaten
Neben Schimmel und Bakterien können bei einer solchen Wartung auch Tierchen zum Vorschein kommen. Laut Tobias Stammer sind das häufig Kakerlaken oder Würmer. Die werden dann entsprechend beseitigt.
Laboruntersuchung: Kaffee-Vollautomaten im Test
Wir nehmen Proben aus den Maschineninnenräumen und -auslässen sowie Proben aus gebrühtem Kaffee. Diese lassen wir im Biologischen Mess- und Analyselabor untersuchen.
Mikrobiologe Ulrich Maier sucht dabei nach Hefen, Schimmel und Keimen. Durch Feuchtigkeit und hohe Temperaturen seien Kaffeevollautomaten gute Nährböden für Schimmelpilze und Bakterien.
So keimbelastet sind Kaffee-Vollautomaten
Die Ergebnisse aus dem Innenleben der getesteten Kaffee-Vollautomaten sind besorgniserregend: 9 von 12 Maschinen sind teilweise stark mit Bakterien, Hefen und Schimmel belastet.
In einer Maschine wurden sogar 73 Millionen Bakterien pro Milliliter gefunden. Laut dem Mikrobiologen eine "ziemliche Hausnummer."
Die Auslässe der Maschinen sind dagegen weniger keimbelastet als der Innenraum. Drei Proben haben erhöhte Werte – doch keine davon ist laut dem Experten gesundheitsgefährdend.
Bakterien mit Gesundheitsrisiko im Kaffee-Vollautomaten: Krankenhauskeime
Bei unserem Test hat der Forscher auch ein Bakterium gefunden, das gesundheitsgefährdend sein kann - der sogenannte Krankenhauskeim.
Das ist ein Keim, der im Krankenhausumfeld besonders bedrohlich werden kann, aber des Öfteren genau dort gefunden wird und Infektionen verursachen kann.
Kaffee-Vollautomaten: Wie viele Keime gelangen in unseren Kaffee?
Tatsächlich sind laut unserem Labortest vereinzelt auch Bakterien in den Kaffee selbst gelangt. Und das, obwohl der Brühvorgang unter hohen Temperaturen stattfindet. Bei circa 80 Grad und trotz der Säure des Kaffees hat dieses Ergebnis selbst den Mikrobiologen überrascht.
Trotzdem kann er Entwarnung geben: Die Konzentrationen von Bakterien im Kaffee wurden von den Experten nicht als Gesundheitsrisiko eingeschätzt.
Es kann nicht ausgeschlossen werden, dass unter den Bakterien in der Gesamtkeimzahl auch Arten sind, die potenziell ein Risiko darstellten. Das konnten wir aber nicht ermitteln.
Testergebnis: Vollautomaten von DeLonghi und Miele weisen Bakterien im Kaffee auf
Bei zwei Kaffeemaschinen von DeLonghi und einer von Miele haben es die Bakterien bis in den gebrühten Kaffee geschafft. Wie kann das sein? Wir fragen bei den Maschinenherstellern nach.
DeLonghi antwortet uns, dass mindestens einmal im Monat eine Reinigung der Brühgruppe erfolgen solle. Empfohlen wird sogar eine wöchentliche Reinigung. Wasser solle täglich gewechselt werden. Die Einhaltung dieser Anweisungen liege in der Verantwortung der Verbraucher, um Leistung und Sicherheit der Geräte zu gewährleisten.
Die Stellungnahme des Herstellers Miele fällt ähnlich aus:
So “[...] ist es unseres Erachtens sehr unwahrscheinlich, dass bei ordnungsgemäßer Reinigung und Pflege des Geräts entsprechend der Gebrauchsanweisung Mikroorganismen in ein aus einem Miele-Kaffeevollautomaten hergestelltes Heißgetränk verschleppt werden.“
Positive Nebenwirkungen Wie viele Tassen Kaffee sind noch gesund?
Wir trinken so viel Kaffee wie nie, im Durchschnitt knapp vier Tassen täglich. Ist das gesund oder gefährlich? Wer besser die Finger von Kaffee lassen oder weniger trinken sollte.
So vermeidet man Schmutz, Schimmel & Bakterien im Kaffee-Vollautomaten
Das Wichtigste liegt auf der Hand: die gute und regelmäßige Reinigung. Bei Geräten mit fest verbauter Brühgruppe empfiehlt sich zudem eine regelmäßige Wartung beim Profi.
Bei der Kaffeemaschine in unserem Test, bei der sich die Besitzerin nach eigenen Angaben an die Empfehlungen des Herstellers hält, wurde nur eine geringe Keimbelastung festgestellt.
Übrigens: Laut Ulrich Maier vom Biologischen Mess- und Analyselabor reichen ein bis drei Wochen ohne Reinigung aus, um das Innenleben der Maschine “lebendig” zu machen. Sprich, dass sich Bakterien und Schimmelpilze bilden.